Drei Wege führen zur Ritsch

THÖRNICH. Ab sofort können Besucher des idyllischen kleinen Weindorfs Thörnich dessen imposanten Berg, die Thörnicher Ritsch, besteigen. Ortsbürgermeister Hans-Peter Brixius eröffnete den Klettersteig, bei dem man auf drei Routen zum Aussichtspunkt gelangt.

In den Steillagen der Mosel tummeln sich die Winzer bei der Arbeit im Weinberg durch "Wangertspedcher". Das sind alte Weinbergspfade, die sich auf engem Raum zwischen den Reihen entlangschlängeln. Vor zwei Jahren hatte Ortsbürgermeister Brixius die Idee, einen Teil dieser meist sehr provisorisch angelegten Pfade zu befestigen und mit einem ausgeschilderten System auch für Touristen zu öffnen. Die Idee zum "Klettersteig Thörnicher Ritsch" war geboren. Die Wege des Berges haben Arbeiter des Bürgerservices Trier im Frühjahr 2006 befestigt. Anschließend beschilderten die Mitglieder des Gemeinderates und freiwillige Helfer die Wege und stellten Geländer auf. Rund 150 Gäste kamen zur Eröffnungsfeier oben auf der Aussichtsplattform in rund 250 Metern Höhe. Die meisten von ihnen hatten ausgehend vom Parkplatz an der B 53 die steile Ritsch-Route genommen. Sie führt querfeldein über eine Strecke von rund 500 Metern. Etwa gleich lang, aber weniger steil ist der "Gackes-Pfad". Der einfachste Weg ist der rund 1,5 Kilometer lange Enggaß-Pfad durch die Weinlage "Thörnicher Enggaß". Auf dem Weg nach oben erzählte Ortsbürgermeister Brixius Anekdoten aus dem Winzerleben. So berichtete er an einer Brachlage, diese sei früher von der Ortsgemeinde dem Küster der Pfarrkirche zur Verfügung gestellt worden. Da dieser aber zu alt sei, habe man den Weinberg ausgehauen. Daraufhin fragte einer der Wanderer scherzhaft: "War der Weinberg in dieser steilen Lage als Belohnung oder als Strafe gedacht?" Auch ein Esel aus Klüsserath war bei der Feier anwesend, zur Erinnerung an frühere Zeiten, als die Weintrauben noch mit Eseln ins Tal befördert worden waren.

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