Ehrentag für die Kapelle

Anmutig und schlicht: Die Isseler St.-Georgs-Kapelle wird 250 Jahre alt. Die Gemeinde feiert diesen Geburtstag am Sonntag mit Hochamt, Musik und Vorträgen zur Historie.

 Anmutig und schlicht, ein malerisches Kleinod in der Abendsonne: die Isseler St. Georgs-Kapelle. TV-Foto: Sandra-Blass-Naisar

Anmutig und schlicht, ein malerisches Kleinod in der Abendsonne: die Isseler St. Georgs-Kapelle. TV-Foto: Sandra-Blass-Naisar

Schweich-Issel. 250 Jahre St.-Georgs-Kapelle in Schweich-Issel - Anlass genug, um am Tag des Patronatsfestes des heiligen Georg diesen Geburtstag am Sonntag, 29. April, gebührend zu feiern. Um 10 Uhr beginnt das Hochamt in der Filialkirche. Eine Stunde später verlagert sich das Geschehen in die ICV-Halle, Schulstraße. Dort gestaltet der Männergesangsverein 1910 Issel den Frühschoppen. Den Reigen der Vorträge eröffnet Pfarrer Josef Koch um 14.30 Uhr. Er widmet sich der Geschichte der Kapelle. Anschließend spricht Dr. Walter Kettemann über die Historie des Ortes Issel. Diese Feierlichkeiten rund um die Kapelle werden ein weiterer Höhepunkt in ihrer Geschichte sein. Dabei können die Steine dieser schlichten und gerade darum so anmutigen Barock-Kapelle bereits einiges erzählen. Zum Beispiel über den ersten Pfarrer von Issel, Johann Heinrich Krischer aus Trierscheid, der im März 1792 seinen Dienst aufnahm und unter schwierigsten Verhältnissen in Gestalt von Kriegsnot, Missernten und Teuerung elf Jahre lang ausharrte, bevor er Issel 1803 verließ und Pfarrer von Veldenz wurde.Ab 1803 ging es aufwärts

Kirchenbücher und Schuldurkunden waren in den Wirren der napoleonischen Kriege verschleppt worden. Als Krischer ging, hatte die Kirche nicht mehr "einen Heller Geld im Besitz", es reichte, so berichten die "Blätter zur Pflege der Heimatliebe" nicht einmal für die Kerzen am Altar. Dann geht's aufwärts: 1803 kommt Issel, das seit kurtrierischer Zeit zur Pfarrei Longuich und zur Grund- und Hochgerichtsbarkeit St. Maximin zählte, zu Schweich, bald wird der Friedhof um die Kapelle erweitert und teils neu angelegt.1866 ersetzt ein neugotischer Holzaltar die drei barocken Altäre, 14 Jahre später wird die Empore gebaut, um das Gotteshaus zu vergrößern, die alten Fenster werden ausgetauscht: Seither schmücken der hl. Martin (Patron von Schweich) und der hl. Georg (Patron von Issel) die Apsis.1990 endet eine dreijährige Innen- und Außenrenovierung: Der Isseler Steinmetz Andreas Roth fertigt die Sandsteinrosette über dem Portal, der ursprüngliche Putz wird aufgebracht, die Kreuzigungsgruppe des früheren Hochalters restauriert, der Tabernakel verlegt und ein neues Orgelpositiv angeschafft. 2002 steht die Renovierung des Glockenstuhls an, die Glocke wird von nun an elektrisch gesteuert. Ein Jahr später schmückt die Kapelle eine barocke Figur, die ihres Schutzpatrons, des hl. Georgs.

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