Eigene Putzfrauen kehren besser und billiger

WALDRACH. Seit einem Jahr setzt die Verbandsgemeinde Ruwer in den sechs Schul- und drei Hallenstandorten auf eigene Putzfrauen, um Kosten zu sparen und um sicherzustellen, dass alles vorschriftsmäßig gesäubert wird. Und geschrubbt werden muss viel.

Brote auf der Treppe, Äpfel und Turnbeutel in den Toilettenschüsseln. Das sind Bilder, die sich den Reinigungskräften der Grundschule und der Regionalschule Waldrach fast täglich präsentieren. "Diese Klasse konnten wir nicht reinigen - wegen sehr großer Unordnung", hat Roswitha Weibler einmal auf die Tafel geschrieben. "Wenn wir erst alles aufheben müssen, bleibt keine Zeit mehr fürs Saubermachen", sagt die Reinigungskraft. Seit 16 Jahren schrubbt und wienert sie das Schulgebäude als eine der sechs Putzfrauen. Drei Stunden Arbeit bezahlt die VG täglich, freitags zweieinhalb Stunden. "Schüler haben keinen Respekt"

Vor allem in den letzten fünf Jahren habe sich einiges verändert, sagt Renate Bender. Die Waldracher Reinemachefrau beklagt mangelnden Respekt der Schüler vor der Putzarbeit und "den Sachen". "Das war einmal anders", sagt Hildegard Winkel. Aber man könne nicht alle über einen Kamm scheren, und die Lehrer könnten auch nicht immer geradebiegen, was zu Hause scheinbar nicht erlernt werde, schränkt sie ein. Trotz dieser Entwicklungen und "manchmal haarsträubenden Zuständen" arbeiten alle sechs Frauen gerne in der Schule. "Ich arbeite hier so, als wenn es für zu Hause wäre", sagt Roswitha Weibler und erntet zustimmendes Nicken von ihren Kolleginnen. Das ist auch einer der Gründe, weshalb die VG Ruwer seit einem Jahr an keinem Standort mehr auf Putzfirmen zurückgreift, sondern überall eigene Putzfrauen beschäftigt. "Die eigenen Reinigungskräfte identifizieren sich mit ihrem Objekt. Sie putzen ihre Halle, ihre Schule", sagt Bürgermeister Bernhard Busch. Verwaltungskosten fallen weg

Eine Zielsetzung sei es, die dauerhaft hohe Reinigungsleistung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Hygienevorschriften eingehalten würden. Und die VG spart. Beispiel Altenberghalle in Gutweiler: Musste die VG bislang monatlich 851,14 Euro für die Reinigung zahlen sind es jetzt nur noch 587,60 Euro. "Die Verwaltungskosten fallen jetzt weg", erklärt Busch die Kostenreduzierung. Auf diesem Weg spare die VG etwa 10 000 Euro im Jahr. Das Risiko "Mehraufwand", wenn beispielsweise jemand ausfällt, übernehme jetzt zwar die VG, aber bislang sei dieser Fall noch nicht eingetreten, sagt Busch.

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