Ein 16 Kilometer langer Segen

Auf und an ihm hat sich viel bewegt: Der Ruwer-Hochwald-Radweg hat dem Ruwertal seit seiner Eröffnung vor rund drei Jahren einen enormen touristischen Aufschwung beschert. Insgesamt 48 Kilometer ist die Strecke von Ruwer bis Hermeskeil heute lang, 16 Kilometer führen durchs Ruwertal.

 Lothar Rong, Koch in der „Weinstube Neuerburg“ in Kasel, hat stets viel zu tun, weil der Ruwer-Hochwald-Radweg dem Lokal viele Gäste beschert. TV-Foto: Katja Bernardy

Lothar Rong, Koch in der „Weinstube Neuerburg“ in Kasel, hat stets viel zu tun, weil der Ruwer-Hochwald-Radweg dem Lokal viele Gäste beschert. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier-Ruwer/Waldrach. "Wir waren vor einigen Jahren schon einmal hier und sind erstaunt, was sich hier getan hat, unglaublich", steht im Gästebuch der "Weinstube Neuerburg" in Kasel.

Nicht nur die Frankfurter Touristen erfreuen sich an der Entwicklung des Ruwertals durch den Ruwer-Hochwald-Radweg. Auch Weinstuben-Chef Wolfgang Neuerburg ist von dem Gedeihen seines Lokals begeistert. Parallel zur Eröffnung des ersten Streckenabschnitts vor drei Jahren ging auch er mit der Weinstube an den Start.

"Wir hatten einen Super-Anfang, unvorstellbar", schwärmt Neuerburg. "Unser Ziel haben wir bei weitem schneller als gedacht erreicht." Erkennbar ist der Erfolg nicht nur am stetig vollen Lokal, sondern der Jungunternehmer konnte bereits zwei Ausbildungsplätze schaffen. Und es geht weiter bergauf: "Nächstes Jahr werden wir noch eine zusätzliche Auszubildende im Service-Bereich einstellen", kündigt Neuerburg an.

Einen "traumhaften Schub" hat auch das "Gasthaus Reh" in Gusterath-Tal erlebt. "Zu uns kommen jetzt vier Mal so viele Gäste wie vorher, meist Radfahrer", freut sich Geschäftsführerin Elke Friedrich. Das Erfolgsrezept: die Lage direkt an und in der Mitte der Strecke sowie eine angepasste Küche; speziell für die hungrigen Ausflügler gibt es zum Beispiel "Radlerteller" und das "Radlerspezial". "Wir haben uns auf die Radfahrer eingestellt", sagt Friedrich.

"Dieser Radweg ist ein wahrer Segen für das Ruwertal", meint Barbara Wünsch-Schirmer vom Weingut Schenk-Oster in Waldrach. Sie freut sich, dass seit Streckeneröffnung viel mehr Radfahrer, Wanderer und Übernachtungsgäste nach Waldrach kommen. Obwohl sie selbst nicht die ganz großen Umsatzsteigerungen zu verbuchen hat. Ihre Weinstube liegt 80 Meter vom Radweg entfernt. "Das ist zuviel", sagt sie, "weil die Radfahrer und Wanderer aktiv die Strecke verlassen müssten, um ihr Weingut aufzusuchen."

Dass wesentlich mehr Touristen ins Ruwertal kommen, bestätigt auch Günter Schuh, Leiter der Tourist-Information in Kasel. "Es hat sich mit dem Radweg viel getan", sagt er. Genaue Zahlen über die Nutzung der Strecken lägen zwar nicht vor, "aber es ist immer was los, und der Zulauf in der Tourist-Information ist enorm."

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