Ein Blick in die Seele des Menschen

Kunstwerke des Malers Werner Persy sind bis zum 21. Dezember in der Igeler Bücherei zu sehen. Zumeist sind es der Mensch und seine Befindlichkeit, die im Mittelpunkt der in den letzten Jahren entstandenen farbenprächtigen Bilder des 84-jährigen Künstlers stehen.

 Bei der Eröffnung seiner Ausstellung in der Igeler Bücherei wurde Werner Persy (rechts) von Monika Johaentges (links) und Karl Heinz Weichert (Mitte) mit einem seiner frühen Werke konfrontiert. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Bei der Eröffnung seiner Ausstellung in der Igeler Bücherei wurde Werner Persy (rechts) von Monika Johaentges (links) und Karl Heinz Weichert (Mitte) mit einem seiner frühen Werke konfrontiert. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Igel. (QO) "Das Träumen hast du nie verlernt", singt die Igeler Künstlerin Dorle Schausbreitner mit ihrer klaren Stimme zur Austellungseröffnung "Malerei von Werner Persy" in der Bücherei Igel. Der betagte Künstler fasziniert mit einem großherzigen, weisen Blick auf Mensch und Natur. "Mir geht es um den Menschen in all seinen Bezügen", zitiert Karl Heinz Weichert, Vorsitzender des Heimatvereins Igel-Liersberg, den Künstler, und berichtet von Persys Erfahrungen als junger Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg und seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Religion. So zeigen die ausgestellten Gemälde den Menschen etwa in Alltags- und biblischen Szenen, aber auch Eindrücke aus der Provence. Werner Persy lobt die "wohltuende Atmosphäre" in der Igeler Bücherei. "Bücher erschließen dem Menschen die Welt, Bilder die Seele."

Der Vorsitzende des Heimatvereins, der die Ausstellung gemeinsam mit der Bücherei organisiert hat, hält eine Überraschung für den Künstler bereit: "Viele Jahre stand dieses Bild bei uns auf dem Speicher", erzählt Monika Johaentges, ein Gemälde des Winzerhofs "Löwener Mühle" in der Hand, auf dem sie lebt. Das Bild stammt aus dem Jahr 1945. "Es war eine schlechte Zeit damals, die Leute kamen hamstern. So kam auch eine Frau aus Euren: Sie wollte Mehl eintauschen. Ihr Junge könne gut malen", berichtet Monika Johaentges. Der damals 21-Jährige Persy habe die Mühle gemalt und seiner Mutter so ein paar Pfund Mehl verschafft. "Das Bild hat einen würdigen Platz bei uns im Turm bekommen."

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