Ein Kleinod strahlt in neuem Glanz

Nach umfangreichen Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten gleicht die Die Kapelle St. Johannes in Schleich einem sakralen Schmuckstück. Seit über einem Jahr war ein Expertenteam bemüht, das spätgotische Gotteshaus aus dem 15. Jahrhundert wieder auf Hochglanz zu bringen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

 Freuen sich über die gelungenen Sanierungsarbeiten (von links): Pastor Mathias Struth, Ortsbürgermeister Rudolf Körner und Peter Lörscher in der Schleicher Kapelle. TV-Foto: Dietmar Scherf

Freuen sich über die gelungenen Sanierungsarbeiten (von links): Pastor Mathias Struth, Ortsbürgermeister Rudolf Körner und Peter Lörscher in der Schleicher Kapelle. TV-Foto: Dietmar Scherf

Schleich. Insgesamt 95 000 Euro hatte die Renovierung gekostet. Das Bistum Trier bezuschusste die Arbeiten mit rund 20 000 Euro. Erfreulich viele Einzelspenden sicherten die restliche Finanzierung.

Bistumskonservator Hans-Berthold Busse bei der Besichtigung: "Die Kapelle ist nun ein wunderschönes Kleinod. Die Menschen in Schleich dürfen wirklich stolz darauf sein."

Seit ihrer Errichtung im 16. Jahrhundert war die Kapelle mehrfach innen und außen renoviert worden.

Die Arbeiten begannen im August 2007



Die nun abgeschlossene jüngste Renovierung begann im August 2007. Zunächst hatte Kapellen-Anrainer Peter Lörscher in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr das Gotteshaus komplett ausgeräumt. Den Hochaltar und die Figuren brachten die Restauratoren Margit Mrziglod-Leiß und Martin Mrziglod zur Aufarbeitung in ihre Werkstatt .

Im Kirchenschiff waren anschließend mehrere Alt-Farbschichten abzutragen. Dabei kamen im Altarraum Malereien zum Vorschein, die ins Jahr 1485 datiert werden konnten. Es handelt sich wohl um eine Kreuzigungsgruppe, bei der vor allem der Jünger Johannes unter dem Kreuz deutlich erkennbar ist. Diese Darstellung ist nach Angaben der Experten besonders wertvoll und selten.

Im Zuge der Renovierung galt es, Schäden am Verputz zu beheben, Elektroleitungen unter Putz zu verlegen und den Innenraum komplett neu auszumalen.

Ein "Vergelt's Gott" von Pastor Struth



Inzwischen sind die Arbeiten fast abgeschlossen. Die Ausmalung ist fertig, die Lampen ("Die Kirche ist so hell wie nie zuvor", sagt Pastor Struth) sind montiert, die neuen Heizkörper sind angeschlossen und die zerbrochenen Fliesen im Eingangsbereich ausgetauscht. Auch der restaurierte Hochaltar sowie die kostbaren Figuren sind nach ihrer Restaurierung fast wieder alle an ihrem Platz.

"Nun können wieder regelmäßig Gottesdienste in diesem Schmuckstück gefeiert werden", sagt Pastor Mathias Struth. Sein "Vergelt's Gott" klingt ehrlich und von Herzen, wenn er allen Helfern für ihre finanzielle Unterstützung dankt. Sein Dank richtet sich an die Ortsgemeinde Schleich und die örtlichen Vereine, und ganz besonders an die vielen freiwilligen Spender, die bei Haussammlungen ihre Geldbeutel öffneten.

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