Riol. Dass es einen Gesangverein in einem Dorf gibt, ist zunächst nicht unbedingt etwas Außergewöhnliches. Aber gleich drei Chöre, die dann auch noch ein Konzert zusammen geben, hat wohl nicht jeder Ort zu bieten. Und die Rioler bewiesen am vergangenen Wochenende, dass das nicht nur möglich ist, sondern auch noch außergewöhnlich gut funktioniert.

Wippende Füße, klatschende Hände

Der Männergesangverein, das Rioler Vokalensemble und der Kinder- und Jugendchor boten ihren Zuhörern im Rahmen des 85-jährigen Vereinsjubiläums ein Konzert der Extraklasse. Im voll besetzten Bürgerhaus begeisterten alle drei Vereine, jeder für sich allein - genauso wie alle zusammen.

Mit dazu beigetragen hatte auch die Begleitung am Piano durch die Trassemerin Sonja Granich sowie die beeindruckend vorgetragenen Solostücke der Bitburger Sopranistin Ursula Thies. Ob "Ein Freund, ein guter Freund" von Werner Richard Heymann aus dem Film "Die drei von der Tankstelle", oder "Hey, Pipi Langstrumpf" - die Mottowahl "Kinofilmmusik" stellte sich als besonders gelungen heraus. Wippende Füße, taktklatschende Hände und begeisterte Jubelzurufe waren der Lohn für ein halbes Jahr Vorbereitung.

Nicht mehr enden wollte der Applaus dann bei dem Stück "Hail holy Queen" aus Whoopi Goldbergs bekanntem "Sister Act", den alle drei Chöre zusammen vortrugen. "Ich bin ganz begeistert, was die Rioler Chöre hier auf die Beine gestellt haben", so Karina Eckhoff-Engel, zweite Beigeordnete der Ortsgemeinde Riol, deren Töchter beide dem Kinder- und Jugendchor angehören. Auch die Rioler Weinkönigin, Daniela I., findet den Abend sehr interessant: "Der Zusammenhalt unter den drei Vereinen ist ganz toll", sagt sie. "Und dieses Konzert ist in jedem Fall auch was für jüngere Leute."

Bernhard Schleimer, Gesamtleiter des Abends, und der erste Vorsitzende des Männergesangvereins, Robert Reis, bedankten sich bei allen Mitwirkenden für die gute Zusammenarbeit und den überaus gelungenen Abend. Besonders stolz sind beide auf den mittlerweile eigenständigen Kinder- und Jugendchor unter der Leitung von Katja Basten. Robert Reis: "Der Kinder- und Jugendchor ist für uns eine riesengroße Unterstützung."

Bedanken will Reis sich aber auch bei den Rioler Dorfbewohnern: "Dass so viele heute gekommen sind, bedeutet für uns auch eine Art moralische Unterstützung."

Neue Mitglieder seien in allen drei Rioler Chören jederzeit herzlich willkommen. "Und bei der Auswahl", fügt Reis hinzu, "dürfte es wohl keinem Gesangsbegabten schwer fallen, den richtigen Verein zu finden."