Ein Rendezvous fürs Leben
MEHRING. Das gibt es äußerst selten: Gnadend jährte sich der Hochzeitstag von Gertrud und Wilhelm Bales. Die beiden 92-Jährigen gaben sich vor genau 70 Jahren das "Ja-Wort".
"Rot sind die Rosen" trällern die schunkelnden Festgäste, während die Winzerkapelle Mehring zu Ehren des Jubelpaares spielt. Gertrud und Wilhelm Bales schunkeln mit und strahlen übers ganze Gesicht. Vor sieben Jahrzehnten haben die rüstigen, in Mehring geborenen Senioren "Ja" zu einander gesagt und zu ihrem Ehrentag zahlreiche Gäste ins Hotel Weiler in Mehring eingeladen. Unter den Festgästen sind drei Kinder, Schwiegerkinder, vier Enkel und vier Urenkel. Enkelin Nadja hat ihren Großeltern ein besonderes Geschenk gemacht. Am Vormittag heiratete sie im Standesamt Schweich ihren Freund Werner Ensch. "Ich müsste 102 Jahre alt werden, um mit Nadja Gnadenhochzeit zu feiern", sagte der frisch gebackene Bräutigam. Schweichs Verbandsgemeindebürgermeister Berthold Biwer hatte die Tochter seines Beigeordneten Erich Bales am Vormittag getraut und war am Abend erstmalig in seiner Funktion als Bürgermeister ausgerückt, um zu 70 Jahren Ehe zu gratulieren. Auch Mehrings Ortsbürgermeister Helmut Reis hatte Premiere: "Ich habe noch nie zu einer Gnadenhochzeit gratuliert." Landrat Günther Schartz überbrachte Blumen, Wein und Glückwünsche, auch im Namen des Ministerpräsidenten. Auf die Frage nach einem erfolgreichen Ehe-Rezept antwortete Wilhelm Bales mit einem Schmunzeln: "Nicht immer zuhören." Für seine Frau Gertrud liegt der Erfolg einer beständigen Ehe darin, immer zusammenzuhalten.