Ein Weindorf wird zu Jerusalem

Klüsserath · Der Weinort Klüsserath wird an den Sonntagen 22. und 29. März nach fünfjähriger Pause wieder zur offenen Bühne. Der Verein Klüsserather Passionsspiel zeigt das Leiden und Sterben Christi. Das Spiel steht unter dem Motto "Wir gehen seinen Weg".

Klüsserath. Über 100 Darstellerinnen und Darsteller, Statisten, Sängerinnen und Sänger führen das Leiden und Sterben Christi beim Passionsspiel ihrem Publikum vor Augen. So werden das Weindorf zu Jerusalem und der Weinberg zu Gethsemane und Golgotha. Vorsitzender und Regisseur Achim Durwen erklärt: "Das Publikum selbst wird zu unmittelbaren Zeugen der Verhaftung, Demütigung, Folter und Ermordung eines unschuldigen Menschen." Vom Hochaltar der Pfarrkirche, dem Ort der Abendmahlszene, ziehen die Aktiven und Zuschauer von Schauplatz zu Schauplatz. Sie folgen so dem Weg Jesu und seiner Jünger vom Ölberg bis zum Grab.
Mit seiner besonderen Idee, der Verbindung von Spielszenen und stiller Prozession, knüpft das im Heiligen Jahr 2000 uraufgeführte Klüsserather Passionsspiel bewusst an Traditionen der Volksfrömmigkeit im späten Mittelalter an. Durwen: "Die bildliche und szenische Darstellung der einzelnen Momente der Passion und von Gesang und Gebet begleiteten Spielen mit lebenden Bildern haben dabei eine wichtige Rolle." Sie würden die Ergebnisse aus den Evangelien gegenwärtig, unmittelbar, sinnlich erfassbar und spirituell berührend machen. Die große Zahl von mehr als 100 Frauen, Männern und Kindern unter der Regie von Achim Durwen und Elvis Mihu, der Projektchor unter Leitung von Ewald Follmann sowie viele Helfer beim Aufbau, der Maske, dem Ordnungsdienst, der Beschallung und Bewirtung sind für diese Großveranstaltung erforderlich. Die Frauen des Klüsserather Paramentenvereins haben sich wieder bereiterklärt, die Kostüme und Requisiten herzustellen.
Proben bei Minusgraden


Als Spielorte wurden geeignete Stellen und historische Gebäude im Ort ausgesucht, die den Charakter des Passionsspieles unterstreichen. Der in Klüsserath geborene Kunsthistoriker Michael Friedrich hatte nach dem von ihm geschriebenen Krippenspiel und dem Rosenkranzspiel das Passionsspiel geschrieben und damit das fehlende Glied in dieser Trilogie ergänzt. "Die Darsteller waren schnell gefunden und von Anfang an mit Begeisterung dabei", sagt der Vorsitzende. Dies auch, wenn immer wöchentlich einmal an den Spielorten bei Minusgraden geprobt wird. Die Mitwirkenden kommen nicht nur aus Klüsserath, sondern auch aus den umliegenden Orten. Doppelbesetzungen gibt es nicht, es darf also niemand ernsthaft krank werden. Die Hauptrollen spielen in diesem Jahr Frank Burbach (Jesus), Josef Thekes (Petrus), Dorothee Feller (Maria), Daniel Thekes (Apostel Johannes) und Uwe Braun (Pontius Pilatus).
Die Generalprobe findet am 21. März um 15 Uhr statt.
Weitere Informationen gibt es unter <%LINK auto="true" href="http://www.passionsspiel-kluesserath.de" class="more" text="www.passionsspiel-kluesserath.de"%> oder beim Vorsitzenden Achim Durwen:
achim.durwen@web.de
Extra

Die Aufführungen beginnen am 22. und 29. März um 15 Uhr und dauern rund zweieinhalb Stunden. Die Wegstrecke mit insgesamt neun Stationen ist rund 1000 Meter lang. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten. Platzreservierungen sind nicht möglich. Die Passionsspiele finden auch bei Regen statt. Auf Regenschirme sollte aber verzichtet werden. Regencapes können im Ort erworben werden. Ausgeschilderte Parkmöglichkeiten gibt es im Moselvorland. dis

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