Ein einzigartiges Glücksgefühl

Sechs Jugendliche des Jugendhilfezentrums Don Bosco Helenenberg durften springen: Der Fallschirmsportclub Trier ermöglichte das unvergessliche Erlebnis.

 Letztes Briefing vor dem großen Sprung. Insgesamt durften sechs Jugendliche des Jugendhilfezentrums Don Bosco Helenenberg beim Fallschirmsportclub Trier ihren ersten Sprung absolvieren. Foto: Privat

Letztes Briefing vor dem großen Sprung. Insgesamt durften sechs Jugendliche des Jugendhilfezentrums Don Bosco Helenenberg beim Fallschirmsportclub Trier ihren ersten Sprung absolvieren. Foto: Privat

Föhren. (red) "Als der Schirm aufging und ich diese unglaubliche Panoramalandschaft unter mir sah, da fühlte ich mich plötzlich wieder wie damals als Kind auf der Schaukel." Ele Geulen steht noch ganz unter dem Eindruck ihres ersten Fallschirmsprungs. Mit sechs Jugendlichen vom Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg hat die gelernte Heimerzieherin an einem Camp des Fallschirmsportclubs Trier teilgenommen.Die Idee zu dem Camp hatte Reimund Thieltges. Das Fallschirmspringen ist für den Elektromeister ein idealer Ausgleich für den Beruf: "Der Sprung lässt dich alles andere vergessen." Ein Gefühl, das Thieltges und seine Springerkameraden Oliver Soler und Stephan Rumpel an Jugendliche weitergeben wollten. Nach einer Kontaktaufnahme mit dem Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg kam Ele Geulen ins Spiel. Sofort erkannte die Erzieherin das Bündel an Chancen, das sich hier bot: "Das gemeinsame Erlebnis, das verbindet. Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein werden gestärkt. Eine Lernbereitschaft wird geweckt, die einen enormen Leistungswillen frei setzt, begleitet von gegenseitiger Motivation, die Ängsten entgegentritt. Und nicht zu vergessen der Wille, ans Ziel zu gelangen."Die sechs ersten, die zur Informationsveranstaltung kamen, machten das Rennen. Die Teilnehmerzahl war limitiert: "Neben dem Trainer der Jungs passen drei Springer in die Maschine", erläutert Reimund Thieltges, der sich auch um die Finanzierung des Camps kümmerte. Dafür sprach er bei seinem Arbeitgeber RWE Rhein-Ruhr vor. Dort gibt es das Projekt "Aktiv vor Ort", mit dem der Energieversorger das Ehrenamt seiner Mitarbeiter fördert.Vier Tage Training und Vorbereitung auf den Sprung

Nach erfolgter Finanzierung waren die Jugendlichen mit ihrer Erzieherin vier Tage in Föhren auf dem Flugplatz zu Gast. Einige schliefen in Zelten, andere im clubeigenem Raum des Towers. Die drei Springer des Clubs, allesamt erfahrene Ausbilder, bereiteten die Gruppe auf das vor, was dann endlich Wirklichkeit wurde. "Ich wollte das schon immer tun, mein Vater war Fallschirmspringer bei der Bundeswehr", erzählt Dirk (17). Auch Christian (18) wirkt, als habe er das große Los gezogen: "Für mich geht ein Traum in Erfüllung, den ich schon seit Jahren träume."Ein wenig Herzklopfen haben sie schon, doch die Neugier auf das Neue ist größer. Gemeinsam mit Stefan klettern sie in die Maschine. Sie sind die erste Gruppe. Die Reißleinen ihrer Schirme werden mit der Maschine verbunden. "Wenn sie springen, öffnen sich die Schirme automatisch", sagt Reimund Thieltges. Etwa zehn Minuten braucht das Flugzeug, dann hat es etwa 1500 Meter Höhe erreicht. Jetzt sind die Jungs am Zug. Zeitversetzt springt einer nach dem anderen. Sofort öffnen sich die Schirme. Am Boden steht Oliver Soler mit den Jungs im Funkkontakt. Ruhig erklärt der Ausbilder, was sie tun müssen. Sie folgen seinen Anweisungen, schweben sicher zum vorgesehenen Landegebiet zurück. Ele Geulen eilt auf ihre Jungs zu, die alle ein breites Strahlen im Gesicht tragen. Stefan (19) spricht aus, was gerade alle empfinden: "Du spürst da ein Glücksgefühl in dir, das größer nicht sein kann..."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort