Ein fatales Zusammenspiel

Party, geile Mucke -das mögen Jugendliche. Doch wenn Drogen ins Spiel kommen und auch noch Roller oder Auto gefahren werden, dann wird es lebensgefährlich. Darüber informierte Polizeihauptkommissar Günther Follmann an der Regionalschule in Waldrach.

 Hände weg von Alkohol und Drogen am Steuer. Polzeihauptkommissar Günther Follmann demonstriert Zehntklässlern der Regionalschule Waldrach das Alkohol-Testverfahren. TV-Foto: Katja Krämer

Hände weg von Alkohol und Drogen am Steuer. Polzeihauptkommissar Günther Follmann demonstriert Zehntklässlern der Regionalschule Waldrach das Alkohol-Testverfahren. TV-Foto: Katja Krämer

Waldrach. Die Teenager sind geschockt über die Unfallbilder, die auf der Leinwand erscheinen: Zerknautschte Autos, verbrannte Wagen mit Unfallopfern. "Das sind Bilder, die hier im Raum Schweich gemacht wurden, und immer waren Drogen im Spiel", berichtet Günther Follmann. Quasi vor der Haustür der Jugendlichen haben sich diese grauenvollen Unfälle ereignet.Er arbeitet bewusst mit Schockbildern. "Nur so sind die jungen Leute zu erreichen", findet er. Aufmerksam folgen die Schüler, von denen einige Roller fahren und andere bald den Führerschein machen werden, den Worten des Kommissars. Kurzfilme untermalen die zwei kurzweiligen Aufklärungsstunden. Follmann steht nicht mit erhobenem Zeigefinger vor der Klasse, sondern redet Tacheles: "Drogen fahren die Denkmaschine hoch oder beruhigen sie."

Anschaulich erklärt er die Wirkung von Kokain, Amphetaminen und Ecstasy. Alle Drogen haben eins gemeinsam: Informationen werden nach dem Konsum von Cannabis & Co. anders verarbeitet. Die Folge: Auto- und Rollerfahren wird zu einem lebensgefährlichen Risiko, da Situationen völlig anders wahrgenommen und nicht mehr richtig eingeschätzt werden können.

Die jungen Zuhörer staunen auch, als Follmann informiert: "Eine durchgetanzte Nacht mit Ecstasy entzieht dem Körper bis zu fünf Liter Wasser." Es könne zu einem totalen Zusammenbruch kommen, wenn die Wirkung nachlasse. "Was passiert, wenn man dann im Auto sitzt, könnt ihr euch vorstellen."

Die Schüler hören interessiert zu, und nach anfänglicher Zurückhaltung stellen sie viele Fragen. Sie erfahren auch, dass Alkohol bei Unfällen "ein Wahnsinnsthema ist." Ebenso wird während der außergewöhnlichen Unterrichtsstunde auf die Gefahr von Alcopops hingewiesen: "In einem Alcopop sind drei Schnäpse enthalten."

Auch über die Testverfahren, und dass jeder dritte Unfall unter dem Einfluss von Drogen stattfindet, setzt Follmann die Klasse in Kenntnis. Die Aufmerksamkeit bleibt durchweg ungebrochen. Mit der Illusion, dass die Region Schweich eine ruhige Ecke im Hinblick auf Drogen sei, räumt der Hauptkommissar auf: "Das ist schlichtweg falsch." Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Bereich des Polizeipräsidiums Trier insgesamt 521 Unfälle, bei denen Drogen im Spiel waren, 34 davon im Bezirk der Polizeiinspektion Schweich.

Laut Referent ist meist ein Mischkonsum, Alkohol und Drogen, im Spiel. "Ich hoffe, dass was in euren Köpfen hängen geblieben ist, denn ich möchte niemanden von euch in einem verknautschten Auto sehen", verabschiedete sich Günther Follmann.

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