Ein großer Tag für eine kleine Gemeinde

MAINZ/RIOL. Freudentaumel im Kurfürstlichen Schloss in Mainz: Riol hat den Landeswettbewerb 2006 "Unser Dorf hat Zukunft" in der Hauptklasse gewonnen (der TV berichtete). Minister Hendrik Hering überreichte der Moselgemeinde den Staatsehrenpreis, 1800 Euro und eine Urkunde.

Stolz und Freude sind spürbar, als Riols Ortsbürgermeister Arnold Schmitt, Bürgermeister Berthold Biwer und 50 Bürger und Bürgerinnen den Saal des Kurfürstlichen Schlosses in Mainz betreten. Die vorderen Tische im großen Saal sind für die erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer von der Mosel reserviert. "Hier findet also die bekannte Mainzer Fastnachtssitzung statt", bestaunt der Rioler Günter Becker den historischen Raum. Auch Elfriede Rohr hat einen der 52 Busplätze ergattern können. "Ich freue mich unheimlich über den Sieg", sagt die Moselanerin. Weitere Hunderte von Menschen sind zur Siegerehrung im Landeswettbewerb 2006 in die Landeshauptstadt gekommen, um Ehrungen entgegen zu nehmen und um zu feiern. Heribert Gröber, Referent für Weinmarketing und Dorfverschönerung und Kommissionsleiter, begrüßt die Gäste und betont, dass die Dorfentwicklungen und der Wettbewerb, der seit 1961 fortlaufend modifiziert werde, von den Aktivitäten in den Gemeinden lebten. Dies sei in den 262 teilnehmenden Gemeinden und besonders in den Siegergemeinden wieder einmal spürbar gewesen. Nach der "Ballad for a friend", gespielt von der Schülerband des Bischöflichen Willigis-Gymnasiums Mainz, zeichnet Hendrik Hering, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, die Wettbewerbssieger im Namen der Landesregierung aus. In seiner Festansprache betont der Minister, dass die Selbstständigkeit der Ortsgemeinden künftig erhalten werden müsse. Hering: "Über 90 Prozent der Gemeinden in Rheinland-Pfalz haben weniger als 2000 Einwohner. Da kommt dem ehrenamtlichen Engagement der Bürger bei der Dorfentwicklung eine besondere Bedeutung zu." Und je mehr die Globalisierung fortschreite, umso größer sei der Wunsch, tief verwurzelt zu sein. Nach diesen Worten bittet der Minister die Vertreter der Siegergemeinden auf die Bühne. Für Riol sind dies Ortsbürgermeister Arnold Schmitt und Weinkönigin Katharina I. Sie nehmen den Staatsehrenpreis, 1800 Euro und eine Urkunde in Empfang. Nach der Ehrung gehört die Bühne "Sheherazades Töchtern", der Rioler Bauchtanzgruppe unter der Leitung von Edith Thesen. Die Bestätigung für eine gute Entwicklung

"Die große Politik diskutiert über das Verhältnis des Islam zum Westen. Wir gehen die Dinge unkomplizierter an", hatte Arnold Schmitt die heimischen Bauchtänzerinnen zuvor angekündigt. Tosender Applaus belohnt die Rioler Gruppe. "Dieser Sieg ist für Riol ein Riesenerfolg und eine Bestätigung, dass in dieser Gemeinde die Entwicklung richtig am brummen ist", sagt Bertold Biwer. Und Arnold Schmitt ergänzt: "Dieser Sieg gibt uns den Elan, um weiter zu machen." Der Erfolg sei maßgeblich auf das aktive Mitwirken der zahlreichen Bürger und Bürgerinnen zurückzuführen. Nach der Siegerehrung geht es wieder Richtung Heimat. Ein Essen im Schinderhanneshaus in Sohren krönt den ereignisreichen Tag der Rioler.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort