Eine Galionsfigur und Institution seit 39 Jahren

Nach 39 Jahren anerkannter Arbeit tritt Hans-Georg Schmidt als Marktleiter des Mosel-Einkaufs-Zentrums (MEZ) in den Ruhestand. Der 65-Jährige wird als "Institution" im kaufmännischen Sinn bezeichnet.

 Hans-Georg Schmidt. TV-Foto: Dietmar Scherf

Hans-Georg Schmidt. TV-Foto: Dietmar Scherf

Kenn. (dis) Als im September 1969 das MEZ neu eröffnet wird, vertraut man dem damals mit 26 Jahren noch jungen Kaufmann die Leitung des Marktes an. Für die Firma Schmidt & Breug KG und die folgenden Inhaber wird Schmidt in wenigen Jahren sozusagen zur Galionsfigur.

Er umschifft mit der Firma alle Untiefen und behält das Haus auf dem offenbar richtigen Kurs. Trotzdem erlebt Schmidt in den Folgejahren immer wieder Höhen und Tiefen im MEZ. Er kann große Erfolge verbuchen, muss aber auch harte Herausforderungen meistern. So erleben er und die rund 150 Mitarbeiter in den vergangenen 39 Jahren insgesamt sieben Inhaber. Nach dem schönsten Erlebnis gefragt, antwortet der scheidende Chef im Gespräch mit dem TV: "Es ist uns gelungen, ein schönes Team zu prägen, das stärker ist als alle anderen."

Der damals junge Mann aus Bad Kreuznach ist inzwischen Vater dreier Kinder und Großvater von fünf Enkeln. Nach dem Besuch verschiedener Schulen und der Lehre absolvierte er zusätzlich das Studium der Betriebswirtschaftslehre. Als ihm dann die Leitung des MEZ angeboten wird, ist für ihn klar: "Es geht mit neuen Zielen an die Mosel."

Der inzwischen längst eingebürgerte Kenner, der auch in verschiedenen Fachausschüssen der IHK Trier tätig ist: "In all' den Jahren gab es beim MEZ nie eine rückläufige Entwicklung." Alle Inhaberwechsel hat er als Chef gut verkraftet. Dies führt er heute aber auch auf sein gutes Team zurück, das sich insbesondere nach den Firmenwechseln bewähren musste und immer wieder "zusammengerückt" ist. "Unsere Firma ist von Grund auf gewachsen", sagt Schmidt heute und verweist auf die rund 200 Lehrlinge, von denen etwa 100 Frauen und Männer heute noch im MEZ arbeiten. Vieles hat er in den 39 Jahren erlebt und immer wieder gute Freunde und Hilfe gefunden. So dankt er nicht nur seinem Führungsteam, den Mitarbeitern und den Kunden, sondern auch den Politikern und auch den Feuerwehren. An Letztere erinnert er sich, wenn er an die erlebten Katastrophen denkt. Ein Brand und ein Unwetter legten den Markt für jeweils eine Woche lahm, und der vorübergehend in einem Zelt untergebrachte Baumarkt "stand nach einem Sturm plötzlich im Freien".

Im dritten Lebensabschnitt "habe ich viel nachzuholen", sagt der frisch gebackene Rentner. Er spricht von Reisen, will lesen und Musik hören, wandern und "gelegentlich muss ich ja auch noch in den Garten".

Neben einigen Teammitgliedern und dem neuen MEZ-Geschäftsführer, Wilfried Kliesa, waren auch Landrat Günther Schartz, Landtagsabegeordnete Ingeborg Sahler-Fesel, Manfred Nink und Arnold Schmitt sowie Bürgermeister Berthold Biwer und Matthias Schmitt von der IHK gekommen, um sich von Hans-Georg Schmidt zu verabschieden und ihm für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken. Den schon vor Jahren anvisierten Hallenumbau mit einem Investitionsvolumen von zwei Millionen Euro konnte Schmidt nicht mehr verwirklichen. "Wir arbeiten aber dran", sagt er, als wäre er immer noch Chef.

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