Eine riesige Grube voller Stahl und Beton

Das Gelände der Zeltinger Staustufe ist eine der größten Baustellen in der Region. Die zweite Schleusenkammer soll vor allem den Güterschiffen nutzen, denn derzeit haben Ausflugsschiffe Vorrang.

Zeltingen-Rachtig. Eine riesige Baugrube tut sich derzeit auf dem Gelände der Staustufe Zeltingen auf. Dort wird eine zweite Schleusenkammer gebaut (der TV berichtete). Sie wird 210 Meter lang und 12,50 Meter breit sein und ist damit 40 Meter länger und einen halben Meter breiter als die bestehende Kammer. In den kommenden Jahren sollen alle Schleusen an der Mosel mit einer zweiten Schleusenkammer ausgestattet werden. Zeltingen genießt genau wie die Schleuse in Bruttig-Fankel an der Untermosel Priorität, weil dort in der Tourismus-Saison ein starker Andrang von Ausflugs- und Passagierschiffen herrscht. Diese Schiffe haben beim Schleusenvorgang Vorrang. Das führt bei Fracht- und Tankschiffen oft zu Verzögerungen. Die Fertigstellung der zweiten Schleusenkammer ist für das Frühjahr 2009 geplant: rechtzeitig zum Beginn der Tourismus-Saison. 40 Arbeiter sind im Einsatz

Ursprünglich war vorgesehen, dass die Arbeiten Ende 2008 beendet sind. Dieser Termin könne aber nicht eingehalten werden, sagt Baubevollmächtigter Wilfried Lemm vom Wasser- und Schifffahrtsamt Trier. Das liege unter anderem daran, dass der Abtransport der Erdmassen wegen schlechter Witterung immer wieder ins Stocken geraten sei. Ingesamt sind bei den Erd- und Tiefbauarbeiten 450 000 Kubikmeter Erde angefallen. Das sind circa 30 000 Lastwagen-Ladungen. Dieser Aushub wurde an dem Hang gegenüber der Staustufe abgelagert. Die Fläche wird dann begrünt und mit Obstbäumen bepflanzt.Derzeit verarbeiten etwa 40 Arbeiter auf der Baustelle circa 8000 Tonnen Stahl und 60 000 Kubikmeter Beton. Dazu sind auch drei große Kräne im Einsatz. Der höchste von ihnen misst 40 Meter, die beiden anderen jeweils 30 Meter. "Ab Mitte des Jahres werden dann die Tore installiert, im Herbst werden dann die Maschinen und die Elektrotechnik installiert", erläutert Wilfried Lemm. Das Gesamtkostenvolumen beläuft sich auf 45 Millionen Euro.Nach Auskunft von Lemm läuft die Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen reibungslos. Keine ganz unwichtige Aussage, denn schließlich ruhte der Betrieb auf der Baustelle bereits einmal für eineinhalb Jahre. Der damaligen Firma wurde gekündigt, weil von ihr immer wieder Nachforderungen kamen und sie schließlich die Arbeit einstellte. Das Wasser- und Schifffahrtsamt begründete die Kündigung mit "andauernder Leistungsverweigerung" der Firma. Der Streit wird vor Gericht ausgetragen.

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