Einsatz im Regenwald

Der Zivildienst kann im Ausland, auch außerhalb Europas, absolviert werden. Mathias Krisam ergreift die Möglichkeit und geht nach Ecuador. Dort unterrichtet er, arbeitet mit Jugendlichen oder macht sich in der Gemeinde nützlich. Für sein Vorhaben sucht der knapp 19-Jährige noch Sponsoren.

 Bei einem Praktikum in der Schreinerei des Schönfelder Hofs bereitet sich Mathias für die Arbeit im Regenwald vor. TV-Foto: Gabriela Böhm

Bei einem Praktikum in der Schreinerei des Schönfelder Hofs bereitet sich Mathias für die Arbeit im Regenwald vor. TV-Foto: Gabriela Böhm

Schönfelderhof/Schweich-Issel. (gsb) Am zweiten August startet Mathias' Flieger nach Quito/Ecuador. Um für den Auslandsaufenthalt nützliche praktische Kenntnisse zu haben, hat Mathias direkt nach dem Abitur im April mit einem Praktikum begonnen. Nun arbeitet der Isseler in der Schreinerei-Werkstatt des Schönfelder Hofs und hat nebenbei den Umgang mit psychisch kranken Menschen gelernt. Handwerkliche Fähigkeiten wird Mathias in Ecuador gut gebrauchen können.

Ein Jahr will er in einer 2500-Seelen-Gemeinde im ecuadorianischen Regenwald nordwestlich von Quito leben. Das Nötigste wird es dort geben. Aber die Strom- und Wasserversorgung und die sanitären Verhältnisse werden schwierig sein. Zudem werden Vogelspinnen, Skorpione und Schlangen den Alltag "bereichern".

"Die Kleidung wird schimmeln", hat Mathias bei einem Informationstreffen erfahren - kein Wunder bei konstanten 25 Grad und 80-prozentiger Luftfeuchtigkeit im Regenwald. Um sich neue Klamotten zu kaufen, muss er drei bis vier Stunden mit dem Bus nach Quito fahren.

Dort gibt es vermutlich auch die einzige Möglichkeit, mal auszugehen. Wer tut sich so was freiwillig an? "Ich bin neugierig, will was bewegen und mich mit dem, was ich kann, nützlich machen", sind einige seiner Motive. Auf der Suche nach Alternativen zum Zivildienst stieß Mathias auf die gemeinnützige Bonner Austauschorganisation "Experiment e.V.". Über sie erhielt er die Stelle "Anderer Dienst im Ausland" (Adia). Mathias zukünftige Aufgabe:in Schulen unterrichten, Kinder- und Jugendliche betreuen, in der Gemeinde bei Ernten oder Reparaturen helfen und sie für den Umweltschutz sensibilisieren. Untergebracht ist er nach einem Einführungs- und Sprachkurs in einer Gastfamilie, über die er erst kurz vor seinem Abflug Näheres erfahren wird.

Umweltökonomie-Studium im Anschluss

Eine andere Kultur und neue Sprache lernen und die praktische Vorbereitung für das später sich anschließende Umweltökonomie-Studium sind für Mathias weitere Vorteile.

Was er alles nach Ecuador mitnehmen will? Werkzeug, Bücher, Tabletten, zählt Mathias auf, der sich besonders auf die Vielseitigkeit des Auslandsdienstes freut. Der einzige Knackpunkt: Der Dienst muss bezahlt werden. 3650 Euro erhält die Organisation "Experiment" unter anderem für die Vermittlung der Gastfamilie, Versicherungen oder den Sprachkurs.

Dazu kommt das Taschengeld (inklusive Flugticket), das Mathias in Anbetracht der niedrigen Lebenshaltungskosten auf etwa 2500 Euro für das ganze Jahr beziffert. Er hofft auf private Sponsoren oder Firmenspender, die ihn unterstützen und denen er im Gegenzug Berichte und Fotos aus Ecuador schicken könnte.

Informationen darüber sind erhältlich unter: mathias-krisam@web.de. Spenden sind willkommen bei "Experiment e.V.", Dresdner Bank (BLZ 37080040), Kontonummer 0272272000. Verwendungszweck: Spende Ecuador; Mathias Krisam - Adia.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort