Endspurt in der schnellen Session

Ein volles Haus und ein großes Programm hat der Isseler Culturverein (ICV) auch bei seiner zweiten Sitzung 2008 geboten. Trotz der ultrakurzen Session haben die rührigen Karnevalisten im Schweicher Stadtteil am Moselufer keine Kompromisse bei ihrem Programm gemacht. Ein Besuch in der vereinseignen Halle lohnte sich.

Schweich-Issel. Als Sitzungspräsident Stefan Becker um 20.11 Uhr das Startzeichen gibt, warten rund 400 Besucher auf Tanz, Musik und die Wortbeiträge aus der Bütt. Zunächst entrichten die Tollitäten Sandra I. und Wolfgang IV. die Grüße an ihre närrischen Untertanen. Für den schwierigen Part des Eröffnungsvortrags steigt Nachwuchstalent Tobias Zobelt in die noch kalte Bütt. Der junge Mann liest den Altvorderen gehörig die Leviten, erteilt dem Geschwätz der Politiker eine Absage und kommt für seine Altersgruppe zu dem Schluss: Die Jugend geklaut, die Zukunft verbaut. Tradition hat der anschließende Einmarsch der Augusta Treverorum. Ebenfalls begrüßt wird eine karnevalistische Abordnung vom KV "Spitzbuben" aus St. Vith/Belgien. Über die Risiken der Schönheits-Chirurgie berichtet ein Mediziner, alias ICV-Vorsitzender Hermann Konz. Zu seinen prominentesten Patienten zählen übrigens Prinz Charles (die Ohren halt) und Camilla (tja, der Vergleich mit einem Pferd....).Das Salz in der Suppe sind die Tanzdarbietungen: Bejubelt wird die Kindergarde, ebenso die Jugendgarde sowohl mit traditionellem Gardetanz als auch mit akrobatischem Showtanz. Tradition und Show vereint auch die Prinzengarde. Sie begeistert zu vorgerückter Stunde mit einen dämonisch-verhexten Showtanz mit akrobatischen Einlagen. Gespickt mit gewagten akrobatischen Einlagen ist auch der Auftritt des Männerballetts. Mit ihrer Darbietung holten sich die Isseler Jungs beim Turnier der Männerballetts 2008 in Euren den ersten Preis. Preisverdächtig ist auch der rasante Soloauftritt vom ICV-Tanzmariechen Nadine Guckeisen. Lobeshymnen auf den Viez singt Werner Hau aus Föhren - einer, der sich mit der Materie auskennt. Immer gern gesehen ist ein Gast, der übers Jahr als Christophorus auf der Schweicher Moselbrücke Ausschau hält. "Kein Streit mehr um den Synagogen-Vorplatz, kein neuer Kreisel mit Bender-Kunstwerk, etwas langweilig war das Jahr schon", murrt der Brückenheilige. Doch dann entsinnt er sich doch einiger Begebenheiten: Da war etwa der Aufritt jener bayrischen Latex-Landrätin als Schirmfrau beim Weinfest. Schließlich gab es da noch einen Gymnasialdirektor, der den Flattermann machte. Auffallend das Lob des Christophorus für die Arbeit des Schweicher Stadtrats. Der Christophorus steigt halt nicht nur an Karneval von seinem Sockel. Als " Johannes" soll er auch schon mal zwischen den Ratsmitgliedern sitzen. Klaus-Werner Hermes steht als "Maler Klecksel" zum 27. Mal auf der Isseler Bühne. Er lässt das Jahr in schnell aufs Papier geworfenen Strichen Revue passieren, wobei er einen Bogen von Harry Potter bis zu den explodierten Ölpreisen schlägt. Als der große Abschluss-Stimmungs-Dampfkessel erweist sich wieder der ICV-Chor, diesmal im Mallorca-Look. Die Truppe, begleitet von Friedrich Reuter am Klavier, bringt die Stimmung im Saal auf Startgeschwindigkeit und das Publikum zum ersten Mal auf die Tische. Es ist die Überleitung zum gemütlichen Teil des Abends, der begleitet wird von "Happy Music." EXTRA Die Mitwirkenden auf der Bühne und "hinter den Kulissen": Den Tanz der Kindergarde inzenierten Sandra Scholz und Karin Schmitz-Karrenbauer. Gardetanz Jugendgarde: Julia und Uschi Kehr, Helga Umla, Annette Günther. Gardetanz Prinzengarde: Nicole Müller, Mathilde Heinz. Showtanz Jugendgarde: Julia, Uschi und Hermann Kehr, Elega Umla, Annette Günther, Usel Kreusch. Tanzmariechen Nadine Guckeisen mit Trainmerin Julia Kehr. Showtanz Prinzengarde: Nicole Müller, Mathilde Heinz, Monika und Herbert Müller, F. Matlok. Männerballett: Julia Kehr, Karoline Feltes, Uschi Kehr, Ursel Kreusch, Doris Karrenbauer, Anna Deutsch. Büttenvorträge/Sologesang: Tobias Zobel, Hermann Konz, Werner Hau, Johannes Heinz, Klaus-Werner Hermes. Leitung ICV-Chor: Norbert Schex, Klavier: Friedrich Reuter. Happy Music: Alwin und Wolfgang Thieltges. Regie: Klaus Hill, Henning Mader. Ton und Lichteffekte: Christoph Arenth, Rüdiger Schmitz, Peter Kühnel, Jan Wollscheid, Moderation: Stefan Becker.

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