Energie von Rioler Dächern
Nach dem Erfolg im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" soll Riol nun an einem Leader-Wettbewerb der EU teilnehmen. Der Ortsgemeinderat beschloss in jüngster Sitzung die Teilnahme einstimmig.
Riol. Bei einem Gespräch in Mainz sei er zufällig auf den Wettbewerb im Rahmen des EU-Leader-Programms zur Dorfentwicklung gestoßen, erklärte Ortsbürgermeister Arnold Schmitt in der Sitzung. Er habe daraufhin über die Leader Arbeitsgemeinschaft (LAG) Mosel die Teilnahmebedingungen angefordert.
Förderung aus EU-Agrarmitteln
Grundlage des Wettbewerbs mit dem Titel "Mitten drin im Dorf: Leben und arbeiten", ist das Programm "Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen, Landentwicklung", das durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds gefördert wird. Insgesamt werden in Rheinland-Pfalz sechs Gemeinden, ausgewählt, die von 2009 bis 2013 eine Förderung von 500 000 Euro erhalten. Voraussetzung ist, dass auch im gleichen Umfang (nationale) Eigenmittel aufgebracht werden und der Teilnehmerort die 3000-Einwohner-Grenze nicht überschreitet.
Beigeordnete Karina Eckhoff-Engel erläuterte dazu ein bereits angedachtes Grundkonzept, das die Aufwertung vorhandener Strukturen vorsieht. So etwa könnte das Bürgerhaus zu einem Multi-Generationen-Zentrum umgebaut werden. Die Ratsfraktionen signalisierten Zustimmung. Ein Teilnahmeantrag soll eingereicht werden. Außerdem will man die Rioler Bürger aktiv in das Projekt einbeziehen.
Anschließend informierte Ortsbürgermeister Schmitt über den Stand des Projekts "Plus-Energie-Dorf Riol". Mainz habe dazu nun eine kostenlose wissenschaftliche Begleitung zugesagt, berichtete Schmitt. Ebenfalls zu diesem Thema referierte der Solar-Experte Ralf Stüber von der Firma EnCon im Saarland. Stüber hatte im Auftrag der Gemeinde die Dächer der öffentlichen Gebäude auf ihre Photovoltaik-Tauglichkeit untersucht und war zu einem positiven Ergebnis gekommen. Auch auf vielen Rioler Privathäusern ist laut Stüber Platz für die Sonnenstromerzeugung. Er empfahl, neue Anlagen unbedingt primär auf Eigenverbrauch auszulegen, da ab 2009 nach der Neuregelung des Energieeinspeisegesetzes dies gesondert gefördert werde.
Einstimmig beschlossen wurde, den Bauantrag für die neue Gemeinde-Gerätehalle einzureichen. Architekt Manfred Düx präsentierte zuvor die endgültige Planung mit Garage, Werkstatt und Aufenthaltsraum. Eine Förderzusage über 70 000 Euro liegt vor. Die Gesamtkosten liegen bei 150 000 Euro.
