Erfolgsgeheimnis Heimat- und Kulturgeschehen

Das Erfolgsgeheimnis steckt bereits im Namen. Mit Tradition und aktiver Dorfgemeinschaft lädt der Bonerather Heimat- und Kulturverein (Huk) alljährlich am ersten Oktoberwochenende zum Feiern ein. Auch das 11. Krompernfest erfreute sich wieder großer Beliebtheit, die weit über das 270-Einwohner-Örtchen hinausreichte.

 Ausdauer, Präzision und Dorfgemeinschaft: Beim 11. Krompernfest in Bonerath wird wieder „geribbelt, gedreht und gewickelt“. TV-Foto: Anja Fait

Ausdauer, Präzision und Dorfgemeinschaft: Beim 11. Krompernfest in Bonerath wird wieder „geribbelt, gedreht und gewickelt“. TV-Foto: Anja Fait

Bonerath. (anf) Ab halb elf beginnt sich der Platz um die Gemeindehalle zu füllen. Fast im Minutentakt reihen sich mehr und mehr Menschen in die langen Schlangen an Bonkasse und Essensständen ein: Während im Hintergrund fleißig "geribbelt" und "gewickelt" wird, haben viele Einzelpersonen, Paare, Familien, Wander- und Reitergruppen aus den benachbarten Gemeinden beschlossen, den heimischen Herd heute kalt zu lassen. Der Grund: In Bonerath ist Krompernfest.

Für die meisten ist ein Besuch in dem 270-Einwohner-Ort an diesem Tag zur Selbstverständlichkeit geworden: "Wir kommen seit Jahren hierher. Das hat sich irgendwann so eingebürgert", erzählen die Geizenburger "Kraxler", die sich mit 13 Personen besonders auf Stibbchen, Haxen und Kappesmeng freuen. Auch die Reitfreunde aus Osburg und Morscheid sind wieder mit von der Partie - werden doch alljährlich eigens für diesen Tag Weidestücke für ihre Pferde eingerichtet.

Aktive Dorfgemeinschaft ist mit Spaß bei der Sache



Anni Scherf aus Hinzenburg ist zum ersten Mal dabei und wirft auch einen Blick hinter die Kulissen: "Ich bin total überrascht über diese Damen", sagt sie. "Mit welcher Ausdauer und Präzision sie hier arbeiten." Die gefüllten Klöße, "von denen einer aussieht wie der andere", will sie auf jeden Fall probieren. "Und als zweiten Gang gibt's Stibbchen", beschließt sie spontan. Während gegen 15 Uhr kein Stuhl beim Kuchenverkauf in der Gemeindehalle und keine Bank in und vor dem Zelt draußen mehr frei ist, lässt sich Holger Sutschet aus London den heimatlichen "Kromperenpannkoch" im Stehen schmecken. "Wenn man im Ausland lebt, lernt man das Essen hier erst so richtig zu schätzen", sagt der gebürtige Schöndorfer.

In "der Aktivierung der Dorfgemeinschaft" sieht Gaby Theis das Erfolgsgeheimnis des Krompernfestes. "Ich finde es immer wieder toll, mit wie viel Spaß das ganze Dorf hier mithilft", sagt die Vereinsvorsitzende. "Viele der Helferinnen sind über 80 Jahre alt", berichtet sie stolz. Ihr besonderes Dankschön gilt aber auch den 50 Kuchenspendern und den vielen Bonerather Männern, die den rein weiblichen Huk-Vorstand jedes Jahr wie selbstverständlich beim Zeltauf- und Abbau sowie der Verlegung von Wasseranschlüssen und dem Schleppen der schweren Kartoffelsäcke unterstützen. Huk-Vorstandsmitglied Elke Marx: "Das Bonerather Krompernfest ist jedes Jahr ein Highlight für unser Dorf."

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