Kenn. Im Mittelpunkt des Weinmarktes standen die hervorragenden Weine der vergangenen Jahre. Daneben war aber auch die eine oder andere Rarität im Angebot und selbstverständlich auch die ersten jungen Weine aus der jüngsten Lese. Der Vorsitzende des Winzerverbandes und der Winzergemeinschaft Kenn, Walter Jüngling: "Unser zehnter Weinmarkt versteht sich nicht als Verkaufsveranstaltung. Wir sehen darin eher eine Werbeaktion für den Wein und die Arbeit der Winzer als Kulturlandschaftspfleger." Die Winzer haben nämlich ein aktuelles Problem: Der Kenner Weinberg liegt zur Hälfte brach. Jüngling: "Das ist nicht nur ein Problem für uns wirtschaftende Winzer." Viele andere Menschen hätten dies allerdings noch nicht erkannt. Der "Kenner Hang" ist der am häufigsten gesehene Weinberg an der Mosel, da er allen Menschen, die auf der Autobahn in Richtung Trier oder Koblenz fahren, ins Auge fällt. "Deshalb muss im Sinne aller etwas getan werden, um den Ort lebenswert und interessant zu erhalten", betonte Jüngling gegenüber dem TV. Die Winzer haben bereits eine Umlegung der Parzellen oder einen Landtausch angedacht. Eine weitere Möglichkeit sei eine optische Trennung der Randzonen ohne Bewirtschaftung mit Offenhaltung der Kernzonen, die von den Winzern direkt zugfähig gestaltet werden könnten. Erste Gespräche hierzu sollen in Kürze mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) geführt werden.