Erste Grundschule im Kreis Trier-Saarburg ohne neue ABC-Schützen

Schweich/Saarburg · Kleine Grundschulen gibt es vor allem im Hochwald-Raum. Nun gibt es mit Schöndorf den ersten Standort ohne Neuanmeldungen für das kommende Schuljahr. In Schweich, Konz und Saarburg bleiben die Zahlen dagegen weiter auf hohem Niveau.

Umzüge, Alter oder Mehrfachanmeldungen. Es gibt mehrere Gründe, weshalb die Zahl der neuen Grundschüler bis zum ersten Schultag variieren kann. Die von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier herausgegebenen Zahlen (siehe Grafik) zeigen jedoch auch ohne diese noch anstehenden Veränderungen, wo bei vielen Grundschulen die Reise hingeht.

Schulen mit starkem Zulauf: Von 35 auf 58 Anmeldungen innerhalb eines Jahres. Diese Zahl vermeldet die ADD für die Grundschule Wincheringen. Woher dieser Zuwachs um eine ganze Klasse genau kommt, kann man bei der Grundschule nicht genau sagen. Ein neues Baugebiet in der zur Verbandsgemeinde Saarburg gehörende Moselgemeinde und eine relativ hohe Zahl von Kannkindern sind wohl die Ursachen dafür, dass es einen starken Jahrgang gibt.

Ebenfalls einen starken Zuwachs gibt es in der Saarburger Grundschule St. Marien. Nach 44 Anmeldungen im Vorjahr sind es nun 74. Damit ist die Schule im Stadtteil Beurig diejenige mit der höchsten Anmeldezahl. Es folgen Schweich (73) und Konz St. Johann mit 60 Anmeldungen.

Spannend dürfte es in Reinsfeld (VG Hermeskeil), Fell und Leiwen (beide VG Schweich) werden. Dort steht noch nicht fest, ob es eine erste Klasse oder deren zwei gibt.

Schulen mit geringer Anmeldezahl: Trotz des größeren Zulaufs setzt sich unterm Strich die Entwicklung der Vorjahre fort. Es gibt immer weniger Grundschüler. Es werden mit 1245 Jungen und Mädchen wieder weniger Kinder als im Vorjahr zur ersten Stunde erscheinen. Aufgrund des demografischen Wandels wird die Zahl im kommenden Jahr wohl weiter sinken.

Weiter als in Schöndorf kann die Zahl nicht mehr sinken. Laut ADD sind in der Gemeinde in der VG Ruwer keine Kinder angemeldet worden. Nach TV-Informationen wird von den kommunalpolitisch Verantwortlichen in der Verbandsgemeinde über eine Schließung nachgedacht.

Dass kleine Jahrgänge und die Aussicht auf weiter sinkende Zahlen kein Grund für eine Standortdiskussion sein müssen, zeigt beispielsweise die Grundschule Mandern mit Standorten in Mandern und Waldweiler. Schulleiterin Roswitha Lux: "Die 17 neuen Schüler in diesem Schuljahr waren eher eine Ausnahme." Zehn Anmeldungen gibt es für dieses Jahr. "Das ist eine normale Jahrgangsstärke."Meinung

Kein guter Ratgeber
Das wird spannend. Es sieht so aus, als ob der Kreis den Realschul-plus-Standort Zerf aufgibt. Das frei werdende Gebäude würde sich sicher eignen, als zentraler Grundschulstandort für die VG Kell zu dienen. Damit wären im Gegenzug einige Klein-Grundschulen obsolet. Auch in der VG Ruwer stehen Veränderungen an, da der Standort Schöndorf wohl nicht zu halten ist. Und wer weiß, wie es mit Farschweiler weitergeht. Ein Grund für den Rückgang der Anmeldungen in Schöndorf ist wohl auch das Ganztagsangebot in Gusterath. Eine Sogwirkung zulasten von Nachbarschulen wird auch Trierweiler nachgesagt. Es gibt also Handlungsbedarf an vielen Stellen im Kreis. Diese werden jedoch nur dann angegangen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Diese Herangehensweise ist kein guter Ratgeber für eine nachhaltige Schulentwicklung. h.jansen@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort