"Es geht um den Menschen"

"Der Mann verkörpert atemberaubende Gegensätze." Gabriela Böhm - freie Journalistin, Autorin und Mitarbeiterin des TV, spricht über Karl Marx, dem sie ihr jüngstes Buch gewidmet hat. der Titel: "Karl Marx - Revolutionär aus Trier".

Trier. (jp) Warum ein 48 Seiten starkes Büchlein über den schon zahllose Male bedichteten Karl Marx? "Weil in so gebündelter, lockerer und kurzer Form das Leben von Karl Marx meines Wissens noch nicht dargestellt wurde", so Böhm. "In meinem Buch geht es nur um den Menschen, sein Lebensumfeld, seine Herkunft. Nicht aber um politische Thesen oder Terminologien."2004 wurde Karl Marx zum größten Trierer gewählt

Böhms Interesse am 1883 verstorbenen Marx begann, als der streitbare Denker 2004 in einer nicht repräsentativen Umfrage zum größten Trierer ernannt wurde. "Als jetzt sein 125. Todestag bevorstand, war es naheliegend, die Recherche-Ergebnisse in diesem Bändchen komprimiert, unverkrampft und gut lesbar zu bündeln", erklärt die Journalistin. "Ab Sommer 2007 habe ich bis ins Frühjahr fast ausschließlich an dem Marx-Band gearbeitet."Mal abgesehen vom größten Trierer - in welcher weise fasziniert Marx die Autorin? "Ich finde es beispielsweise bemerkenswert, dass Marx als überzeugter Kommunist und Analytiker des Kapitalismus dennoch großen Wert auf den Adelstitel seiner Frau, einer Baronin, legte. Wenn er konnte, pflegte er einen bürgerlichen Lebensstil, die Kinder sollten keinesfalls ins Proletariat absteigen." Sehr oft, so Böhm, lebte die Familie in heute kaum vorstellbar bitterer Armut. "Marx litt zeitlebens unter finanziellen Sorgen. Eine Fabrik sah der Theoretiker übrigens nie von innen, seine Kenntnisse bezog er aus zweiter Hand, wie von Friedrich Engels, der ihm immer wieder unter die Arme griff."Gabriela Böhm: "Karl Marx - Revolutionär aus Trier", Verlag Michael Weyand, 4,90 Euro, im Buchhandel erhältlich.

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