Es passiert etwas!

Nach der TV-Berichterstattung über die Missstände bei der Schülerbeförderung gab es viele Stimmen, die betonten, dass sich etwas ändern müsse. Landrat Günther Schartz schlug ein Fünf-Punkte-Programm vor. Rund ein halbes Jahr später hat der TV nachgefragt, was sich seitdem im Kreis Trier-Saarburg getan hat.

Trier. Im November vergangenen Jahres hatte Landrat Günther Schartz ein Programm vorgeschlagen, dem der Kreissausschuss zugestimmt hatte: Punkt eins war: Der Kreisausschuss wird über die Schülerbeförderung beraten. In den zurückliegenden Monaten wurde das Thema dann in mehreren Sitzungen der Kreisgremien beraten und diskutiert. Zweiter Punkt: Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der interfraktionellen Arbeitsgruppe "Öffentlicher Personennahverkehr" eine detaillierte Schwachstellenanalyse zu erstellen. Das Ergebnis bis heute: 100 Fahrten sollen Anfang September dieses Jahres überprüft werden. Denn zu Beginn des Schuljahres 2008/2009 könne die veränderte Situation mit einbezogen werden, sagte Kreis-Pressesprecherin Martina Bosch. Überprüft werde nach Kriterien wie Buskapazität, Fahrtzeit, Pünktlichkeit, Streckenführung und einige mehr. Dritter Punkt: Das Beschwerdemanagement der Verwaltung des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) ist umfassend zu prüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Im vergangenen Monat haben die Kreise zusammen mit dem VRT und den Verkehrsunternehmen eine Vorlage zum Prozessablauf erstellt. Diese Maßnahme soll noch vor den Sommerferien umgesetzt werden. Grundsätzlich sollen die Kreisverwaltungen immer eine Kopie der Beschwerde nachricht erhalten. Beschwerden und die ergriffenen Maßnahmen werden künftig dokumentiert. Viertens: Die Verwaltung wurde beauftragt, Gespräche zwischen den kommunalen Verantwortlichen und den Schulen zu initiieren. Zwischenzeitlich haben die angekündigten Gespräche in Saarburg, Schweich, Konz und Hermeskeil stattgefunden. Als fünften Punkt nannte Schartz, dass ein Appell an alle Schulen gerichtet werden soll, sich an der Initiative Busschule zu beteiligen. Im Dezember 2007 erhielten alle Schulen ein entsprechendes Schreiben.Daneben hat der ADAC-Mittelrhein in Koblenz auf Bitte des Kreises einen Haltestellencheck durchgeführt. Der Busbahnhof Heckingplatz in Saarburg, die Haltestellen an den Schulzentren Konz, Hermeskeil und Saarburg sowie der Donatusplatz in Hermeskeil wurden unter die Lupe genommen. Bosch: "Die Prüfungsergebnisse werden mit den örtlichen Gebietskörperschaften besprochen." Weitere Maßnahmen, die laut Bosch realisiert wurden: Auf neun Linien wurden verstärkt Buskontrollen durchgeführt, 14 Linien wurden verbessert. So etwa kam es zum Einsatz von Verstärkerbussen, teilweise wurden auch Umstiege rückgängig gemacht oder neue Linien eingerichtet. Meinung Die tun ja wirklich etwas Als Landrat Günther Schartz das Fünf-Punkte-Programm zur Schülerbeförderung ankündigte, schauten viele skeptisch. Motto: "Ein paar nette Worte, um die Gemüter zu beruhigen. In drei Wochen spricht keiner mehr davon." Irrtum! Die Skeptiker hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Landrat und die Kreis-Gremien ließen den Worten Taten folgen. Die tun wirklich etwas. Konkrete und für die Busbetreiber oft unbequeme Maßnahmen laufen. Längerfristig zeichnet sich eine deutliche Verbesserung ab. Ein Pluspunkt für die Glaubwürdigkeit der Verwaltung. f.knopp@volksfreund.de

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