Für ein Netzwerk der Hilfe

Was ist eine Patientenverfügung? Was sind die Tricks der Kriminellen, um an mein Geld zu kommen? Diese und andere Fragen wurden beim ersten kreisweiten Senioren-Sicherheitstag in Igel beantwortet.

Igel/Konz/Saarburg. (alf) Was mit dem Satz "Könnte ich mal ein Glas Wasser haben?" an der Haustür anfängt, kann böse enden - mit dem Diebstahl von Geld oder Schmuck, oder - schlimmer noch - mit Schaden an Leib und Leben. Vor Tricks und Kniffen, mit denen Kriminelle versuchen, in Haus oder Wohnung zu gelangen, warnte Herbert Grün von der Präventions-Abteilung des Polizeipräsidiums Trier als Referent beim Aktionstag "Sicherheit für Senioren" im Igeler Bürgerhaus. Mit Interesse verfolgten etwa 50 Besucher den halbstündigen Vortrag und stellten fleißig Fragen, etwa zu den Themen "Kontrollanrufe" oder "Gewinn-Mitteilungen". Mit Tipps zum "goldenen Herbst" konnte man sich auch an einem Broschüren-Tisch eindecken.Wer sich nicht sicher ist, ob seine Wohnung ausreichend vor Einbrechern geschützt ist, kann sich übrigens für eine kostenlose Begehung bei der Polizei anmelden. In Fragen rund um Sicherheit, Pflege und Verbraucherschutz helfen auch gerne die 26 Sicherheitsberater im Kreis weiter; Erika Nafziger (Igel) und Heinz Fischer (Konz) berichteten beim Aktionstag über ihre ehrenamtliche Arbeit."Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was ist, wenn Sie nicht mehr so können wie jetzt, aber nicht in ein Heim wollen?", fragte Dieter Ackermann von der Leitstelle "Älter werden" bei der Kreisverwaltung. Die Pflege werde angesichts der immer größer werdenden Zahl älterer Menschen immer wichtiger, ebenso neue Wohnformen im Alter. Wohngemeinschaften für ältere Menschen geplant

In Leiwen und Saarburg seien Projekte geplant, sagte Ackermann, wo Senioren rund um die Uhr betreut werden und gleichzeitig ihre Interessen und Fähigkeiten in einer Wohngemeinschaft einbringen könnten. "Wir wollen ein Netzwerk von Hilfen stricken, und es muss nicht immer das Altenheim sein", so Ackermann.Über Hilfsangebote im Gesundheitsbereich informierte Stephanie Neukirch-Meyer von der Beratungs- und Koordinierungsstelle Welschbillig. Patienten- und Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht, ambulante und stationäre Hilfe - auch diese Themenfelder stießen auf großes Interesse.Zu den Besuchern gehörte auch Landrat Günther Schartz. Es gebe noch viel zu tun, um Senioren zu sensibilisieren, meinte er, und weiter: "Wir sind ein familienfreundlicher Kreis, damit meinen wir nicht nur die Kinder, wir haben uns auch die Unterstützung der Senioren auf unsere Fahnen geschrieben." Schartz dankte Ortsbürgermeister Franz-Josef Scharfbillig für die Bereitschaft, den Aktionstag in Igel zu organisieren. Er hofft, dass dies in anderen Gemeinden Nachahmer findet.

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