Für sichere Umfahrung sorgen

Gut gemeint, schlecht gemacht. So beruteilen Anlieger die Sperrung des Wirtschaftsweges zwischen Hohensonne und Neuhaus. Nun will die Straßenbehörde mit einer Umfahrung nachbessern.

Neuhaus/Hohensonne. Als Schleichweg für die B 51 erfreute sich der Wirtschaftsweg zwischen Neuhaus und Hohensonne in den vergangenen Monaten wachsender Beliebtheit. Und das nicht nur bei den ortskundigen einheimischen Kraftfahrern, auch viele Ortsfremde hoffen, auf diese Weise den Staus zu entgehen, die sich seit dem Ausbau der "Bitburger" häufen. Dem müsse man zum Schutz der lärm- und abgasgeplagten Anlieger in Hohensonne und Neuhaus einen Riegel vorschieben, sagten sich die Ortsbürgermeister Matthias Daleiden (Trierweiler) und Ralf Kierspel (Aach), und setzten sich für die Anbringung einer Schranke und das Aufstellung von Verbotsschildern (der TV berichtete) ein. Nur land- und forstwirtschaftlicher Verkehr darf passieren; den fünf Betroffenen Bauern wurden Schlüssel zum Öffnen der Schranke ausgeteilt.Dass sich nun Proteste bei den Anliegern regen, die ja eigentlich von der Sperrung profitieren sollten, liegt an der Art und Weise, wie die Schranke angebracht wurde. Laut der Beschilderung dürften ja noch nicht einmal Anwohner den Feldweg nutzen, sagt Stefan Feid aus Trierweiler. Außerdem sei der nur 90 Zentimeter breite Durchgang zwischen Schranke und einem mit Stacheldraht umzäunten Feld viel zu eng und auch zu gefährlich. Reiter, Zweiradfahrer oder Mütter mit Kinderwagen kämen nur mühsam an diesem Engpass vorbei.Chaos durch Wendemanöver

Viele Autofahrer würden trotz der Schranke eine Alternativstrecke neben der stark befahrenen Bundesstraße suchen und verursachten mit ihren Wendemanövern mehr Chaos als vorher, meint Anlieger Uwe Grabert. Auch auswärtige Bauern, die in Neuhaus Getreide anliefern wollen, seien schon vor verschlossener Schranke gelandet. Grabert ärgert sich darüber, dass "über die Hälfte des Ortes nicht über die Sperrung informiert worden ist"."Es ist nicht das Optimum", räumt auch der Aacher Ortsbürgermeister Ralf Kierspel ein, aber er und sein Trierweiler Kollege Daleiden hätten aufgrund der Beschwerden schnell reagieren müssen. Bei einem Ortstermin mit Polizei und LBM sei auch keine bessere Lösung gefunden worden. "Die fahren uns die Felder kaputt"

Ein Schranken-Standort auf freier Strecke sei nicht in Frage gekommen, dann, so Kierspel, "fahren sie uns die Felder kaputt". Weiter vorne, wo die Sperrung ursprünglich geplant gewesen sei, gebe es wegen des Berges Probleme beim Anfahren. Schilder hielten die Autofahrer nicht ab, und Schwellen seien aus Lärmgründen ebenfalls nicht geeignet. Über ausfahrbare Poller (diese Lösung fanden Anlieger beim Ortstermin mit dem TV gut) habe man nicht gesprochen, so Kierspel. Jetzt will der Ortsbürgermeister mit Anlieger Greif abklären, ob der Grundstückszaun um einen Meter zurückversetzt werden kann, um den Durchgang auf 1,50 Meter zu verbreitern. Diese Verhandlungen könnten sich jedoch zwischenzeitlich erledigt haben, denn auch bei der Straßenbehörde ist nach Intervention unserer Zeitung Bewegung in die Sache gekommen. "Ihrem Anliegen folgend werden wir voraussichtlich im Laufe des morgigen Tages eine bituminöse Umfahrung mit einer Breite von rund 1,30 Meter einrichten", heißt es in einer Nachricht des LBM an die Redaktion. Radfahrer, ältere Fußgänger, Reiter, Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer könnten dann die Schranke seitwärts passieren.

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