Schweich/Hermeskeil/Konz/Saarburg. Körperverletzung, Raub, Nötigung, Betrug, Sachbeschädigung, Einbrüche - auch im Jahr 2014 wurden die drei Polizeiinspektionen des Kreises mit der ganzen Bandbreite krimineller Energie konfrontiert. 5121 Straftaten wurden in den Dienststellen Schweich, Hermeskeil und Saarburg bearbeitet. Viele Zahlen erscheinen in der Statistik, die gestern vorgestellt wurde. Interessanter sind die Geschichten dahinter.
Arzt-Schwindel in Saarburg: Dass die Zahl der Rohheitsdelikte bei der Polizeiinspektion (PI) Saarburg 2014 um 41 Prozent auf 122 Fälle angestiegen ist, ist auf einen einzigen Ermittlungsfall zurückzuführen: Weil ein Narkosearzt aus dem Saarburger Krankenhaus seinem Arbeitgeber nicht den Entzug seiner Approbation gemeldet hatte und als Arzt weiterarbeitete, wurden seine Patienteneingriffe von der Staatsanwaltschaft als gefährliche Körperverletzung eingestuft. Mehr als 100 Fälle liefen so in die Statistik ein. Weitere Besonderheiten bei der PI Saarburg: Anstieg bei den Diebstählen (auch in Verbindung mit Wohnungseinbrüchen), weniger Sachbeschädigungen, mehr Vermögens- und Fälschungsdelikte. Eine überraschende Erkenntnis von Kriminalhauptkommissar Armin Wacht ist, dass die Wahrscheinlichkeit, in Saarburg Opfer einer Straftat zu werden, doppelt so hoch ist wie in der Stadt Konz. Dennoch ist das Risiko für Menschen in den Räumen Konz und Saarburg immer noch geringer als im Landesdurchschnitt.
Einladung für Autodiebe: Im Hochwald sind die Autofahrer offenbar besonders sorglos. 17-mal räumten Diebe Wagen aus, die nicht abgeschlossen waren, 18-mal wurden Fahrzeuge aufgeknackt. Gegen den Trend rückläufig sind bei der PI Hermeskeil die Einbrüche. Sorge bereitet Kripochef Michael Wahlen allerdings die Internetkriminalität: Entweder wird bezahlte Ware nicht geliefert oder gelieferte Waren werden nicht bezahlt.
Langfinger schlagen zu: Während Einbrüche in Fahrzeuge und Gartenhäuser bei der PI Schweich zurückgingen, haben Wohnungseinbrüche zugenommen. Dass sich das nicht in der lokalen Statistik bemerkbar macht (2013: 35, 2014: 28), liegt an der vom Präsidium ab September eingesetzten Ermittlungsgruppe "Banden". Die Zunahme der Wohnungseinbrüche um rund 20 Prozent wird hauptsächlich osteuropäischen Banden zugeschrieben. Wie PI-Leiter Harald Licht mitteilt, lässt die Vorgehensweise der Täter Rückschlüsse zu: Wird etwa gezielt nach bestimmten Wertsachen oder Geld gesucht und wird "professionell" eingestiegen, übernimmt die Soko aus Trier. Trotz gestiegener Aufklärungsquote (insgesamt 60 Prozent) sind der Schweicher Polizei häufig bei der Internetkriminalität die Hände gebunden. Oft sitzen die Täter, die beispielsweise mit Hilfe von Trojanern Bankdaten ausspähen, im Ausland.Extra

Auf den Straßen und Plätzen im Bereich der Polizeiinspektion Trier lebt es sich weiterhin sicher. 2014 wurden laut der gestern vorgelegten Kriminalstatistik 40 Gewalt-Fälle im öffentlichen Bereich weniger registriert als im Vorjahr. Besonders oft nahmen die Trierer Beamten, die auch für Teile der VG Trier-Land und der VG Ruwer zuständig sind, im vergangenen Jahr Körperverletzungen, Diebstähle und Sachbeschädigungen auf. Die Zahl dieser sogenannten Rohheitsdelikte ist im Vergleich zur Vorjahresstatistik gesunken: Es wurden 177 Fälle weniger aufgenommen (1491 statt 1668, minus 10,6 Prozent). Das ist der niedrigste Stand der vergangenen fünf Jahre. Die Aufklärungsquote liegt bei knapp 90 Prozent. Ein Großteil der Rohheitsdelikte sind Körperverletzungen (1077 Fälle). 248 dieser Straftaten fallen in das engste Beziehungsumfeld. Gestiegen ist im Bereich der PI Trier die Zahl der Diebstähle aus Wohnungen. 92 Tageseinbrüche mit Diebstahl registrierten die Beamten 2014 (Vorjahr: 62) sowie 186 schwere Diebstähle aus Wohnungen (163). will