Feuerwehr bleibt liebstes Kind

WELSCHBILLIG/TRIER-LAND. Fünf Fraktionen, eine Meinung: Einmütig hat der Verbandsgemeinderat Trier-Land im Bürgerhaus Welschbillig den Haushalt für das Jahr 2007 verabschiedet. Diesmal fiel die Zustimmung leicht, denn angesichts der boomenden Wirtschaft fallen die Zahlen positiv aus.

Es geht bergauf! Dank gestiegener Steuereinnahmen stellen sich die Verbandsgemeinde Trier-Land und ihre elf Gemeinden finanziell besser als in den Vorjahren. Waren es 2003 noch sieben Gemeinden, die ihren Etat nicht ausgleichen konnten, werden es im laufenden Jahr laut Bürgermeister Wolfgang Reiland nur noch zwei sein: Zemmer und Ralingen. Die gestiegene Steuerkraft bewog die Verwaltung dazu, die Verbandsgemeinde-Umlage (die von den Gemeinden an die VG abgeführt werden muss) um zweieinhalb Punkte auf 35 Prozent zu senken. Die Folge: Den Gemeinden bleibt mehr Handlungsspielraum für eigene Investitionen. Die Orte profitieren aber auch erheblich von der schlanken VG-Verwaltung in der Trierer Gartenfeldstraße. Stehen im Landesdurchschnitt 3,7 Beschäftigte pro 1000 Einwohner in Lohn und Brot, so sind es in den Amtsstuben von Trier-Land nur 2,6 Beschäftigte. Alleine dies ist ein Einsparpotenzial von rund einer Million Euro. Reiland machte aber unmissverständlich klar, dass beim Personalschlüssel nicht noch mehr eingespart werden kann, "ohne den geordneten Betriebsablauf zu gefährden". Für sein Team kündigte der Verwaltungschef eine Qualitätsoffensive für 2007 ein. Die Devise: "Der Bürger, unser Kunde". Die Zusammenarbeit mit den Bürgern soll optimiert werden, sowohl bei den administrativen Abläufen als auch im persönlichen Gespräch. Obwohl die Qualitätsoffensive noch nicht angelaufen ist, spendeten die Ratsfraktionen der Verwaltung und dem von ihr im Entwurf präsentierten Haushaltsplan 2007 großes Lob. "Den Gemeinden mehr Spielraum zu lassen entspricht seit Jahren unserer Meinung", sagte CDU-Fraktionschef Alexander Bohr. Den Haushalt findet er "solide und handwerklich gut ausgearbeitet". Nicht zufrieden ist Bohr mit der Ausnutzung von Förderprogrammen. Damit diese auch angenommen werden, regte er an, die Richtlinien besser auf die Bedürfnisse von Nutzern zuzuschneiden. "Der Haushalt ist unspektakulär, aber gut", urteilte Irmgard Fürst (SPD). Die Investitionsschwerpunkte beim Brandschutz (517 000 Euro), den Schulen (125 000 Euro) und bei der Renaturierung von Fließgewässern (380 000 Euro Landesanteil; für den Hochwasserschutz in Kordel wendet die VG 155 000 Euro auf) seien richtig. Fürst regte an zu prüfen, ob nach dem Vorbild der VG Ruwer auch in Trier-Land eigene Reinigungskräfte statt einer beauftragten Firma in Schulen eingesetzt werden können (der TV berichtete). Unspektakulär, aber mit viel Perspektive - so das Fazit von FBL-Sprecher Michael Holstein zum Etat 2007. Mit einem Antrag, den alle Ratsfraktionen befürworteten, sorgte die FBL dafür, dass der Haushaltsansatz für die Aus- und Fortbildung der Feuerwehrleute von 15 000 auf 17 000 Euro hochgesetzt wurde. Auch die Beträge zur Jugendförderung und für die Fließgewässerentwicklung wurden von Holstein lobend erwähnt, wobei er anregte, dass die Verwaltung eine Auflistung des Ist-Zustands bei den Bächen liefert. Das Land sieht er bei den Hochwasserschutz-Plänen an der Sauer in der (Zuschuss-)Pflicht. Die halbe Million für den Brandschutz mit dem Schwerpunkt neues Feuerwehrgerätehaus Igel (280 000 Euro) seien gut angelegtes Geld, sagte FWG-Sprecher Jürgen Cordie - es komme letztlich allen Bürgern der VG zugute. Eigene Reinigungskräfte für die Schulen, Energie-Check bei VG-Gebäuden und zügigere Zahlungen des Landes - das steht unter anderem auf der Wunschliste der Grünen. Heide von Schütz hob anerkennend die positive Etatentwicklung hervor (Fortschreibung Landschaftsplan, Fließgewässer-Initiative, Senkung VG-Umlage), betonte aber auch, man müsse die Schuldenentwicklung (7,6 Millionen Euro) im Auge behalten.

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