Für Pflicht-Ganztagsschule

WALDRACH. Der Verbandsgemeinderat Ruwer hat in seiner jüngsten Sitzung dem Kreisentwicklungskonzept 2006 zugestimmt. In dem Zusammenhang sprach sich das Gremium auch für die Einführung einer verpflichtenden Ganztagsschule mit Unterricht aus.

Vom Rat einstimmig akzeptiert wurden die Beschlüsse aus den Ausschüssen, die sich mit dem Kreisentwicklungskonzept befasst hatten. Bürgermeister Bernhard Busch warnte allerdings davor, das Papier überzubewerten. Es sei halt nicht möglich, alle Entwicklungen vorauszuplanen. Im Schulträgerausschuss war das Thema "Bildung und Schulen" als Gegenstand des Kreisentwicklungskonzeptes behandelt worden. Dabei hatte der Leiter der Regionalschule Waldrach, Rainer Heimig, für die Einführung einer verpflichtenden Ganztagsschule mit Unterricht plädiert. Die derzeit praktizierte Art der Ganztagsschule in freiwilliger Form sei lediglich Betreuung und keine Antwort auf Pisa. Verwiesen wurde dabei auf einen Vorstoß der Verbandsgemeinde (VG) Wittlich-Land, die dieses Modell hatte einführen wollen, was aber wegen der hohen Kosten vom Land abgelehnt wurde. Wegen der hohen Akzeptanz der betreuenden Grundschule sprach sich der Schulträgerausschuss dennoch dafür aus, das Thema "verpflichtende Ganztagsschule" erneut aufzugreifen. Es wurde empfohlen, dass sich sowohl die Schule Waldrach als auch die VG Ruwer mit der VG Wittlich-Land in Verbindung setzen sollte. So könne man von den Wittlicher Erfahrungen profitieren. Außerdem sollte mit der ADD und dem Mainzer Ministerium über die Kostenfrage verhandelt werden. Sorge bereitet die Entwicklung am Schulstandort Kasel. Die Schülerentwicklung der Grundschule Mertesdorf/Kasel sei dermaßen rückläufig, dass die Schule in zwei Jahren geschlossen werden müsse, Nun sei zu überlegen, wie sich dem auf VG-Ebene entgegentreten lasse.Vorgezogener Notkauf für Feuerwehr Pluwig

Einstimmig schloss sich der Rat der Meinung des Ausschusses an. Es soll nun versucht werden, in der VG Ruwer eine verpflichtende Ganztagsschule mit Unterricht einzuführen. Als weiteres Ziel wurde die langfristige Erhaltung der Schulstandorte genannt. Ebenfalls einstimmig akzeptiert wurden im Rahmen des Kreisentwicklungskonzepts die Ziele der VG Ruwer im Bereich Bauen, Planen und Umwelt. Folgende Themen sollen fortgeschrieben werden: Schließung von Baulücken, Erhalt der Dorfkerne, altersgerechtes Wohnen, Komplettierung des Radwegenetzes; Gewässer-Renaturierung, Tourismus, Infrastruktur und Weiterentwicklung erneuerbarer Energien. In eine allgemeine Diskussion über die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren mündete die Beratung über ein neues Fahrzeug für die Feuerwehr Pluwig. Der Kauf des rund 53 000 Euro teuren Wagens wurde als außerplanmäßige Ausgabe beschlossen. Ursprünglich sollte Pluwig erst 2007 ein neues Auto erhalten. Doch das vorhandene, von der Feuerwehr Gusterath übernommene Gefährt, war so marode, dass die Einsatzfähigkeit der Pluwiger Wehr in Frage stand. Mit Entsetzen reagierten einige Ratsmitglieder auf den in der Beschlussvorlage enthaltenen Zustandsbericht des 30 Jahre alten Fahrzeugs. Werner Mergens (FWG): "Wie kann ein Auto, das von Gusterath nach Pluwig überstellt wird, so faul sein? Das muss man doch bemerkt haben." Schließlich fragte Mechthild Michels (Grüne), was ein neues Feuerwehrauto nütze, wenn an Werktagen keiner im Ort da sei, der es fahren könne. Verbandsgemeinde-Wehrleiter Josef Hartmann konterte mit dem Hinweis auf die Vernetzung der benachbarten Wehren. "Das Problem mit der Unterbesetzung an Werktagen ist uns bekannt. Wir haben uns daher so organisiert, dass sich immer genügend Einsatzkräfte aus mehreren Orten einfinden."

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