Für einen würdevollen Abschied

NEWEL-BUTZWEILER. Zwischen dem alten und neuen Friedhofsteil in Butzweiler soll noch in diesem Jahr mit dem Bau einer Leichenhalle begonnen werden. Damit geht ein lang gehegter Wunsch von Pfarr- und Zivilgemeinde in Erfüllung.

 Die Pläne für die neue Leichenhalle liegen auf dem Tisch. Dass das Projekt am Butzweiler Friedhof endlich realisiert werden kann, freut (von links) Beigeordnete Jutta Roth-Laudor, Ortsbürgermeister Matthias Mohn, Pastor Jürgen Jakobs, den Loricher Ortsvorsteher Herbert Feltes und Planer Johannes Krewer.TV-Foto: Albert Follmann

Die Pläne für die neue Leichenhalle liegen auf dem Tisch. Dass das Projekt am Butzweiler Friedhof endlich realisiert werden kann, freut (von links) Beigeordnete Jutta Roth-Laudor, Ortsbürgermeister Matthias Mohn, Pastor Jürgen Jakobs, den Loricher Ortsvorsteher Herbert Feltes und Planer Johannes Krewer.TV-Foto: Albert Follmann

Pastor Josef Jakobs betreut schon seit 31 Jahren die Pfarreien St. Remigius Butzweiler und St. Hubertus Aach. Ans Aufhören denkt der 71-Jährige noch nicht, denn er hat immer wieder betont: "Ich geh' erst dann, wenn die neue Leichenhalle da ist." Jetzt erfüllt sich der innigste Wunsch des Seelsorgers. Der Gemeinderat hat den Beschluss zum Bau der Leichenhalle gefasst, und wenn die beantragten Zuschüsse aus dem Investitionsstock des Landes geflossen sind, kann das Projekt in Angriff genommen werden. Dann soll auch Schluss sein mit dem Provisorium, dem Pastor Jakobs das Prädikat "unwürdig" verleiht. Zurzeit werden die Verstorbenen nämlich in einer garagenähnlichen Unterkunft aufgebahrt. Dass die Trauernden bei Wind und Wetter draußen um die Gräber herumstehen müssen, ärgert den Pfarrer schon seit Jahren. "Das hat keine Würde, so sollte man sich nicht verabschieden müssen." Mit Freude nimmt Josef Jakobs als Teilnehmer eines Pressegesprächs bei Ortsbürgermeister Matthias Mohn Kenntnis vom Entwurf der neuen Leichenhalle. Wie Planer Johannes Krewer erläutert, wird die neue Halle zwischen dem alten und neuen Friedhofsteil in Butzweiler gebaut. Sowohl optisch als auch funktionell sei dies die beste Lösung. Der vom Ortsbeirat Butzweiler mehrheitlich favorisierte Standort im Pfarrgarten sei verworfen worden, weil dort Denkmalauflagen berücksichtigt werden mussten, berichtet Krewer. Unter anderem wäre dort durch das neue Bauwerk die Kirche verdeckt worden; außerdem gebe es keine ordentliche Zuwegung, und es hätten Mauern abgerissen werden müssen. Der neue Standort sei dagegen direkt an einen Weg angebunden und liege außerhalb der Denkmalschutzzone. Die Leichenhalle bietet in dem oberen, etwa 40 Quadratmeter großen Raum 40 bis 60 Personen Platz. Im Untergeschoss ist ein zweiter Aufbahrungsraum geplant; außerdem eine behindertengerechte Toilettenanlage. Damit können also in Butzweiler zwei Verstorbene gleichzeitig aufgebahrt werden; bisher musste in solchen Fällen nach Lorich ausgewichen werden.Standort im Pfarrgarten verworfen

Die Leichenhalle soll rund 150 000 Euro kosten. In Anbetracht der angespannten Haushaltslage hofft Ortsbürgermeister Matthias Mohn darauf, dass sich viele freiwillige Helfer für Maurer-, Gelände- und Erschließungsarbeiten melden. Im Finanzkonzept sind Eigenleistungen im Gegenwert von 30 000 Euro veranschlagt. Günstiger wird das Projekt auch dadurch, dass Planer Krewer auf sein Honorar verzichtet. Mohn hofft, dass die Zuschussbewilligung bald eintrifft, und in der zweiten Jahreshälfte mit dem Bau der Leichenhalle begonnen werden kann. Wegen des Gemeindeanteils von rund 117 000 Euro muss ein Nachtragshaushalt verabschiedet werden.

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