Gelb-Licht für den Ermesgraben

Das Neubaugebiet "Ermesgraben" - insbesondere der dazu gehörende Bebauungsplan - stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Schweicher Stadtrats. Außerdem wurde erneut über innerörtliche Verkehrsfragen diskutiert.

Schweich. Kein Diskussionsbedarf bestand bei der Vorstellung der neuen Grundschulleiterin Birgit Feilen. Sie war bisher an der Grundschule Mehren (Vulkankreis) tätig und tritt die Nachfolge von Friedhelm Weber an, der in den Ruhestand getreten ist. Birgit Feilen berichtete von erfolgreichen Projekten an der Schule in Mehren, etwa die "Tägliche Sportstunde" oder das Gesundheitsprojekt "Klasse 2000". Ähnliche Projekte würde sie gerne auch in Schweich verwirklichen, erklärte Feilen. Sie wies außerdem darauf hin, dass sie sich bewusst für die große Ganztagsschule beworben habe. Feilen: "Eine große Schule bietet einfach mehr Ressourcen."Breiten Raum nahm das Baugebiet "Ermesgraben" in Anspruch. Planer Hans-Peter Stolz erläuterte die zum Bebauungsplan eingegangenen Anregungen der Behörden, Verbände, Versorgungsunternehmen und des Kreises Trier-Saarburg. Es handelt sich um eine Vielzahl von meist kleinen Details, nicht aber um grundsätzliche Änderungen. Einstimmig beschloss der Rat anschließend die Offenlage des Bebauungsplans. Innerhalb der nächsten vier Wochen hat die Öffentlichkeit nun Gelegenheit, Änderungsvorschläge oder Einwände vorzubringen.

Ausbauplanung fast einstimmig genehmigt

Mit der Mehrheit bei einer Enthaltung genehmigte der Rat die von den Planungsbüros vorgestellte Ausbauplanung für Straßen, Versorgungsleitungen, Beleuchtung, Grünanlagen und Spielplätze. Unbeantwortet blieb die Frage, ob (platzraubende) Bäume auf die öffentlichen Straßenränder gesetzt werden, oder ob man die künftigen Anrainer auf deren Grundstücken in die "Baum-Pflanz-Pflicht" nehmen will. Auch die Frage, ob grundsätzlich Flächen als Parkplätze ausgewiesen werden sollten, blieb offen. Zunächst soll die Meinung der Grundstückskäufer dazu gehört werden.

Entschieden ist hingegen, dass die Oberflächenentwässerung über ein kombiniertes System aus Mulden und Rohrleitungen erfolgen soll. Die Grundstückseigentümer werden verpflichtet, eine Mulde für eine gewisse Regenwassermenge anzulegen. Ist deren Kapazität ausgeschöpft, wird das Wasser über das öffentliche Rohrsystem abgeleitet. Entschieden wurde auch über das nächtliche Bild des Neubaugebietes: Der Ermesgraben wird im Schein gelber Straßenlampen erstrahlen, weil die gegenüber "Weißlicht" einen Energie-Spareffekt aufweisen.

Auf Antrag der CDU-Fraktion befasste sich der Rat außerdem mit der unbefriedigenden Situation auf der Oberstiftstraße (L 141). Trotz der neuen Ortsentlastungsstraße sei die Verkehrsbelastung fast unvermindert hoch, der Zustand der Fahrbahn schlecht, und die aufgemalten Markierungen seien kaum noch zu erkennen. Nach Angaben der Verbandsgemeindeverwaltung Schweich wurden bei der jüngsten Verkehrszählung in 48 Stunden 6200 Fahrzeuge registriert. Dies sei nur unwesentlich weniger als bei der letzten Zählung in 2005.

LBM ignoriert Vorschläge zur Verkehrsberuhigung

CDU-Ratsmitglied Michael Farsch berichtete von den Aktivitäten der Arbeitsgruppe "Ortskern". Die erarbeiteten Vorschläge zur Verkehrsberuhigung seien vom zuständigen Landesbetrieb Mobilität (LBM) bisher nicht berücksichtigt worden. Auch fehle am neuen Kreisel noch immer ein Hinweisschild für den Schwerlastverkehr auf die Entlastungsstraße und den Hafen Trier. Hans-Dieter Natus (SPD) bemängelte die hohe Zahl von LKW-Durchfahrten trotz der 7,5-Tonnen-Beschränkung.

Stadtbürgermeister Vitus Blang wies darauf hin, dass die mit dem LBM und den Anliegern abgestimmte Planung seit einem Jahr ruhe, weil der LBM zurzeit landesweit eine Vergleichsliste aller als belastet geltenden Straßen aufstelle. Allerdings sei der LBM trotzdem zu einem Gespräch über eine versuchsweise Straßen-Einengung bereit.

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