Gesundheit als Wurzel allen Glücks

Einblicke in die Grundlagen und Methoden der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gab eine von der Volkshochschule Zemmer in Zusammenarbeit mit dem China Centrum Europa veranstaltete Gesundheitswoche in den Zemmerer Ortsteilen. Die Vorträge und praktischen Einführungen stießen auf großes Publikumsinteresse.

 Den Energiefluss spüren: Meister Huaimo Hao (im weißen Anzug) führt Teilnehmer der TCM-Gesundheitswoche in Qigong ein. TV-Foto: Anke Emmerling

Den Energiefluss spüren: Meister Huaimo Hao (im weißen Anzug) führt Teilnehmer der TCM-Gesundheitswoche in Qigong ein. TV-Foto: Anke Emmerling

Zemmer. (ae) Die Gesellschaft China Centrum Europa (CCE) widmet sich neben deutsch-chinesischem Kultur- und Wirtschaftsaustausch vor allem der traditionellen chinesischen Medizin. Sie betreibt zwei Gesundheitszentren in Bendorf und Wittlich und hat jetzt auch in Trier ein Institut für Naturheilverfahren, Akupunktur, Massagen und Qigong eröffnet. Im Zusammenhang damit bietet sie Gemeinden um Trier Gesundheitswochen an, die Einblick in TCM geben sollen. Sechs Tage lang waren Ärzte, Quigong-Meister und andere Experten in Zemmer zu Gast.

An verschiedenen Veranstaltungsorten gab es Vorträge, praktische Vorführungen und Kurse, die mit Teilnehmerzahlen von je mindestens 30 Menschen auf reges Interesse stießen. Zum Auftakt sprach der Naturheilarzt Mihail Ona über das Grundverständnis von TCM, das davon ausgeht, dass der Mensch ein Mikrokosmos in einem großen Kosmos aus verschiedenen Lebenssystemen ist, die in Harmonie miteinander stehen und in ständigem Wandel begriffen sind. Die Ausgewogenheit von Yin (alles Stoffliche) und Yang (alles nicht Sichtbare, das zum Lebendigsein dazu gehört) im Fluss der Lebensenergie Qi entscheide über Wohlbefinden oder Krankheit. Alle Methoden chinesischer Medizin, Qigong, Akupunktur, Kräuter- und Teeheilkunde, Massage und Diätetik seien deshalb auf Harmonisierung ausgerichtet.

Zum Beweis, dass Qi nicht nur ein abstrakter Begriff ist, ließ Bo Sun, wissenschaftlicher Berater von CCE, vier Frauen einen sitzenden Mann mit jeweils zwei Fingern unter Achseln und Kniekehlen anheben. Das Experiment gelang, nachdem die Vier ihre Hände über den Kopf des Mannes gehalten und sich auf Qi konzentriert hatten. Dass chinesische Medizin nicht von Standardbehandlungen für Standardkrankheiten ausgeht, sondern sich auf das individuelle Erscheinungsbild jedes Menschen bezieht, machte ein Vortragsabend klar, bei dem die Eltern Bo Suns, beide chinesische Ärzte, bei Teilnehmern aus Puls und Zunge Gesundheitsstörungen ablasen und individuelle Teemischungen empfahlen.

Vorbeugung durch ausgewogene Ernährung nach den fünf Elementen war Gegenstand einer Kochvorführung, die über richtige Zusammensetzung, Menge und Temperatur von Speisen aufklärte. Großer Schwerpunkt der Gesundheitswoche jedoch war Qigong. Der Meister und ehemalige chinesische Sportminister Huaimu Hao lehrte harmonisch fließende Bewegungen, die Blockaden abbauen, Krankheiten vorbeugen und Selbstheilungskräfte aktivieren sollen. Nicht wenige Teilnehmer fragten nach einer Möglichkeit der Weiterführung, die das neue Gesundheitszentrum nach Aussage von Geschäftsführer Matthias Lehnen in von den Krankenkassen anerkannter Form bietet.

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