Gras wächst über antikem Gestein

"Erst wurde mit großem Aufwand nach den Römer-Relikten gebuddelt, und heute wächst wieder Gras darüber" - so heißt es an der Waldracher Bahnhofstraße. Nach einer Zwangspause soll nun wenigstens ein von zwei freigelegten Wasserleitungsresten als Anschauungsstück hergerichtet werden.

Waldrach. Unter dem Titel "Steinerne Zeugen der Antike" hatte der TV im Mai 2007 über die Grabungsaktivitäten hinter dem alten Waldracher Bahnhof berichtet. Unter der wissenschaftlichen Aufsicht des Rheinischen Landesmuseums wurden am Bahnhof sowie oberhalb des Waldracher Gewerbegebiets Reste einer römischen Wasserleitung aus dem zweiten Jahrhundert freigelegt.

Sie versorgte einst die Stadt Trier mit Frischwasser aus dem Quellgebiet zwischen Waldrach und Korlingen. Das auf rund 90 000 Euro veranschlagte Projekt sollte im Rahmen der Konstantin-Aktion "Straße der Römer" zu 80 Prozent vom Land getragen werden. Geplant war, die Reste komplett freizulegen, die Enden der Gewölbe zu verglasen und für die Betrachter eine Beleuchtung einzubauen.

Doch so glatt wie erhofft lief es dann doch nicht, zumal hinter der Ausgrabung am Bahnhof eine aufwendige Hangsicherung erforderlich geworden wäre. Der Förderantrag sei vom Wirtschaftsministerium geprüft und mit dem Hinweis auf die zu hohen Kosten zurückgewiesen worden, erklärt Günther Schuh von der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer. Inzwischen habe die Gemeinde Waldrach ein daneben liegendes Grundstück erworben. Darauf werde das Römerbauwerk nun verlegt, wodurch sich die teure Hangsicherung erübrige. Schuh: "Die neue Planung liegt inzwischen in Mainz vor. Wir rechnen noch in diesem Jahr mit einer Zusage für wenigstens einen der Funde."

Der Minister habe bereits eine Bezuschussung signalisiert - nur die Höhe der Förderung stehe noch nicht fest. Mit Sicherheit werde mindestens das Bauwerk am Bahnhof hergerichtet.

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