Güterzüge: Keine Umverteilung zulasten der Region

Trier · Man könne nicht das Rheintal von Güterverkehr und Lärm auf Kosten der Region Trier entlasten. So denkt die Mehrheit im Kreistag von Trier-Saarburg über Pläne der Landesgrünen, Züge auf die Eifelstrecke Trier-Köln zu verlagern.

Trier. Die CDU im Kreis wollte eine frühe Positionierung zu dem Vorschlag der Landesgrünen, und die hat sie am Montag im Kreistag auch bekommen: CDU, SPD, FWG und FDP sprachen sich gegen eine Verlegung von Güterverkehr vom Rheintal auf die Eifelstrecke aus, so wie es die Landesgrünen vor einigen Wochen vorgeschlagen hatten (der TV berichtete). Ein großes Lärmproblem am Mittelrhein, wo täglich rund 400 Züge verkehren, könne nicht durch ein noch größeres Problem im Kylltal und im Trie rer Land gelöst werden, sagte Matthias Daleiden (FWG). Auf der 163 Kilometer langen Eifelroute fahren derzeit nur Personenzüge. Mehrere Sprecher, darunter Ingeborg Sahler-Fesel (SPD), erwähnten die "kuriose Allianz" von Grünen und CDU. Herr Billen habe ja gleich gemailt, dass er den Ausbau der Eifelstrecke begrüßen würde, so Sahler-Fesel. Sie verwies darauf, dass die Strecke teilweise nur eingleisig und nicht elektrifiziert sei, außerdem wären die Schranken an Bahnübergängen wie in Ehrang und Kordel im Falle einer Verlagerung von täglich rund 70 Güterzügen in die Eifel viel öfter geschlossen. "Wehret den Anfängen", warnte Jürgen Dixius (CDU). Er befürchtet, dass der Verkehr dann über die Moselschiene oder das Saartal abgewickelt werden könnte. Schon jetzt beschwerten sich dort viele Anwohner über die hohe Lärmbelastung. Ziel müsse es vielmehr sein, ein ganzheitliches Verkehrskonzept für die Region Trier auf den Weg zu bringen.
Für Landrat Günther Schartz wäre die Verlagerung des Güterverkehrs der "Supergau". Erst gebe es keine Entlastung für die Straße durch die Nichtanmeldung von West- und Nordumfahrung in den Bundesverkehrswegeplan (der TV berichtete), und dann komme auch noch mehr Bahnverkehr. Mehr Güterzüge, das konterkariere auch Pläne, in Trier (Westtrasse) und Igel (zweispuriger Ausbau) den Personenverkehr auszubauen, sagte der Landrat.
Nicht die Grünen, sondern das Umweltbundesamt wolle die Eifelstrecke als Überlaufventil nutzen, sagte Grünen-Sprecherin Heide von Schütz. Es gehe nicht um Züge, sondern um eine Verringerung des Lärms. Von Schütz: "Eine Verlegung zu jetzigen Lärmpegeln geht nicht. Die Züge müssten viel leiser werden." alf

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