Gute Seiten - schlechte Seiten

Die Trierer Suchtberatung e.V. ("Die Tür") veranstaltete kürzlich an der Grund- und Regionalschule Waldrach/Osburg Informationsabende für Eltern. Hauptthema war der kindgerechte Umgang mit Handy, Computer und Internet.

Waldrach. Handy, Computer und Internet sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Immer jünger werden die Kinder - auch Grundschüler -, die mit dem PC und dem "World Wide Web" zu tun haben. Doch wissen Eltern eigentlich immer so genau, was ihre Kinder gerade am PC machen? Woran kann man gute aber vor allem schlechte Kinder-Seiten erkennen? Wie schützt man sein Kind vor Pornografie, drogen- und gewaltverherrlichenden Seiten? Und: Sind unsere Kinder gar "PC-süchtig" oder "internetabhängig"? Auf diese und ähnliche Fragen ging die der Trierer Suchtberatungsstelle "Die Tür" angehörige Diplom-Pädagogik-Studentin Bettina Löchel an zwei auf das Alter der Kinder abgestimmten Elternabenden in der Regionalschule Waldrach ein. Hierbei forderte Bettina Löchel die anwesenden Eltern immer wieder dazu auf, sich selbst Medienkenntnisse zuzulegen und ihre Erziehungskompetenzen konsequent auszuüben.Eltern sollten zum Beispiel wissen und ihren Kindern auch vermitteln, dass man einmal hochgeladene Fotos so gut wie nicht mehr aus dem Internet herausbekommt und dass diese für jedermann zugänglich sind. Außerdem ist hier äußerste Vorsicht beim Urheber- und Persönlichkeitsrecht geboten. Ein Verstoß gegen Letzteres zieht nämlich empfindliche Geldstrafen nach sich. Um die Kinder vor pornografischen oder ähnlichen Angriffen im Chat zu schützen, empfahl Löchel, statt dem richtigen Namen einen Spitznamen zu wählen, der so wenig wie möglich über das eigene Kind verrät. Außerdem bestehe die Möglichkeit zum Anlegen einer "Schein-E-Mail-Adresse". Keinesfalls dürfe man unaufgeforderte oder unbekannte Kontaktanfragen zulassen. Auch auf das Herunterladen von Musik ging die angehende Diplom-Pädagogin ein. Hierbei führte sie Titel vor, die zwar nicht indiziert sind, also offiziell auch von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren gehört werden dürfen, aber dennoch vom Inhalt her frauenfeindlich oder gewaltverherrlichend sind. "Das Beste ist, immer mit den Kindern zu reden und Interesse an ihrer Medienbegeisterung zu zeigen", so Löchel. "Neben der Schuldenfalle ,Handy' und einer ,SMS-Sucht', gibt es zum Beispiel auch Computerspiele, die so aufgebaut sind, dass man immer weiter spielen muss, was dann irgendwann auch in die Abhängigkeit führt." In angeregten Diskussionen tauschten die anwesenden Eltern und Lehrer der Regionalschule Waldrach ihre eigenen Erfahrungen untereinander aus und schrieben bei den Ausführungen der Trierer Suchtberatungsstellen-Mitarbeiterin fleißig mit. Am Ende des ersten Elternabends zog der kommissarische Schulleiter Rudolf Funken folgendes Fazit: "Die neuen Medien sind nicht mehr wegzudenken, und ein komplettes Verbot für unsere Kinder wäre sicherlich auch nicht richtig. Wichtig ist aber in jedem Fall, immer wachsam zu sein."

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