Heiße Suppe, kühler Wein und freche Sprüche
Dampfende Kochtöpfe und flotte Sprüche sorgten zum Abschluss der dreitägigen Zemmerer Kirmes für Unterhaltung. Pfarrer Bernd Seibel und Ortsbürgermeister Edgar Schmitt traten zum ersten Zemmerer Kochduell und damit einem Ringen um die goldene Kochmütze an.
Zemmer. (ae) Kochschürze und Löffel statt Amtskette und Talar: Anlässlich der Zemmerer Kirmes zeigten sich die Oberhäupter der weltlichen und geistlichen Gemeinde des Ortes, Ortsbürgermeister Edgar Schmitt und Pfarrer Bernd Seibel in ungewohnter Tracht. Denn als Akteure des ersten Zemmerer Kochduells hatten sie innerhalb einer Stunde je ein dreigängiges Menu zu kreieren.
Dafür war die Bühne der Fideihalle mit Geräten zu einem Kochstudio umfunktioniert worden.
Geflügel, Fisch, Salat, Gemüse und Reis standen bereit. Die Zutaten waren den Kontrahenten bereits zwei Tage im voraus bekannt. Das minimierte das Risiko ungenießbarer Überraschungen für die Jury, die sich aus Leuten aus dem Publikum zusammensetzte. Ortsbürgermeister Schmitt kam mit genauen Rezeptvorstellungen, Pastor Seibel setzte noch eins drauf: "Ich habe extra eine Woche lang geübt!" Ob auch Schnibbeln zum Training gehörte, blieb weitgehend verborgen, denn dafür rekrutierten die Köche Assistentinnen: Der Pfarrer die Ehefrau des Ortsbürgermeisters, Aurelia Schmitt, und der Bürgermeister die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Marga Mick. Umso mehr Raum blieb für freche Neckereien a`` la Don Camillo und Peppone. Wenn es aber galt, mit Wein den eigenen Durst zu löschen, arbeiteten beide einträchtig zusammen.
Nebenbei entstanden tatsächlich appetitlich duftende Speisen, von Kartoffelcremesuppe über Salat mit Putenbrust, bis zu Lachs-Risotto und Apfelpfannkuchen. Der Pfarrer habe dabei aus dem Vollen geschöpft, der Ortsbürgermeister rigiden Sparkurs bewiesen, stellten die Moderatoren Armin Wenner und Cornelia Blesius fest. Auch entging ihnen nicht der eine oder andere optische Makel: "Das sind keine Putenbrust-Streifen, sondern -Klumpen."
Doch die Jury zeigte sich angetan, vor allem, nachdem Wein und Maggi geflossen waren. Sie fällte ein salomonisches Urteil mit 34 zu 33 Punkten für Edgar Schmitt und kürte den Ortsbürgermeister damit zum Träger der goldenen Kochmütze und des goldenen Kochlöffels am Band. Der Pfarrer erhielt beides in Silber, das Publikum erntete den Spaß. Eine Besucherin gestand: "Wir haben viel gelacht."
