Herbert Reh wird Leiwener Ehrenbürger

Er ist einer der bedeutendsten Weinhändler und -exporteure der Region, doch der berufliche Erfolg war nie sein einziges Ziel: Gemeinsam mit seiner Ehefrau setzt sich der Leiwener Herbert Reh mit ihrer Stiftung für Gemeinnütziges ein. Heute erhält der fast 80-Jährige die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatgemeinde.

Leiwen. "Als Kind in der Volksschule hatte ich schon immer ein Ziel: wie mein Vater Weinhändler werden", erinnert sich Herbert Reh. Ganz ein Kind der Mosel, stand er mit diesem Wunsch in einer Familientradition. Denn sowohl sein Vater Franz, nach dem noch heute der Betrieb "Franz Reh und Sohn" benannt ist, als auch dessen Bruder Carl waren bereits erfolgreich im Weingeschäft tätig. 1950 ging er als Volontär (heute Trainee) zunächst zur Deutschen Bank nach Koblenz und danach zu Weingütern und Kellereien nach Burgund und Bordeaux. Schon mit 21 Jahren startete er seine erste Weinverkaufsreise. "In den fünfziger Jahren haben wir noch überwiegend in Deutschland verkauft, doch ab den 60ern exportierten wir zunächst nach Europa, dann auch nach Fernost, Süd- und Nordamerika." Rund 25 Jahre lang war Reh Vizepräsident der IHK Trier und langjähriger Vorsitzender zunächst des Weinausschusses Trier/Koblenz und danach aller vier Industrie- und Handelskammern von Rheinland-Pfalz, was Gewicht und eine Schlüsselposition in allen Weinfragen mit sich brachte. "Es lag mir am Herzen, aus dem Weinausschuss keinen reinen Kellereiausschuss zu machen, sondern wir haben immer auch die Genossenschaften und Erzeuger mit an Bord geholt und konnten dadurch für die gesamte Weinbranche sprechen", erklärt Reh.

Zahlreiche Begegnungen hatte Herbert Reh als Weinexpor teur und IHK-Amtsträger - doch die wichtigste Begegnung seines Lebens hatte er Anfang der 60er Jahre am Tegernsee. Im Urlaub lernte er dort die Stuttgarterin Veronika Göhring kennen. "Er kam, sah und siegte", erinnert sie sich fast 50 Jahre später noch immer mit leuchtenden Augen an diesen Moment. Seit 44 Jahren sind die beiden nun verheiratet. Mit großem Engagement setzen sich beide für ihre "Herbert und Veronika Reh-Stiftung" ein. Ziel ist die Fürsorge für alte, bedürftige Menschen und seit einigen Jahren auch die Förderung der Jugend. In Trier konnte das Hospizhaus gegründet werden, und in Leiwen ist ein Seniorentreff in Planung. Herbert Reh erklärt die Motivation für sein Engagement so: "Ich habe im Leben Glück gehabt, und deshalb will ich der Allgemeinheit etwas davon zurückgeben." Seine private Leidenschaft war früher das Reisen; heute widmet er sich gerne seinen beiden großen (auch beruflichen) Leidenschaften, dem deutschen Riesling und dem französischen Rotwein.

Als seine Heimatgemeinde ihm das Ansinnen vortrug, ihn zum Ehrenbürger zu machen, zögerte Herbert Reh zunächst: "Im Grunde genommen habe ich ja nichts weiter als meine Pflicht getan", zieht er eine Bilanz seines Schaffens. Doch dann nahm er die besondere Auszeichnung an, denn er steht fest zu seiner Heimat: "Ich bin als Leiwener geboren und werde immer Leiwener sein."

Die feierliche Übergabe der Ehrenbürgerurkunde findet heute ab 16 Uhr im Wein- und Heimatmuseum Leiwen statt.

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