Hoher Besuch auf der Freilichtbühne

Die Karl-May-Freunde warteten bei ihren Festspielen auf der Freilichtbühne in diesem Jahr mit einem besonderen Höhepunkt auf. Sie konnten die Winnetou-Legende Pierre Brice und Dunja Rajter für eine Autogrammstunde gewinnen.

Pluwig. "Autogrammstunde mit Pierre Brice" stand auf dem Programm der Pluwiger Karl-May-Freunde - ein wenig untertrieben, wie sich am Sonntagnachmittag schnell herausgestellt hatte. Denn es sollte länger werden als erwartet. Rund 1000 Karl-May-Begeisterte hatten den Weg nach Pluwig gefunden. Der 78-jährige Franzose kam als erster zur Freilichtbühne und wusste nicht, dass seine in Kroatien geborene Filmkollegin Dunja Rajter wenige Minuten später eintreffen würde. Denn der Vorsitzende Ernst Witz hatte sein Geheimnis gut behütet. Ein Raunen ging durch die Menge, als er sagte: "Der Überraschungsgast ist Dunja Rajter." Auch Pierre Brice war sichtlich überrascht angesichts des Treffens. Als die Jagd nach den Autogrammen freigegeben wurde, reihten sich die vielen hundert Menschen in die Schlange ein. Diszipliniert, von der Feuerwehr geleitet und vom MHD Trier-Irsch betreut, warteten sie geduldig. Zunächst war tatsächlich nur eine Stunde eingeplant. Doch es sollten mehr als zwei Stunden werden, in denen die Stars geduldig jeden Schriftzug vollzogen. Am Ende gab es reichlich Applaus für die Schauspieler, deren große Geduld und das Durchhaltevermögen. Trotz Zeitdrucks, denn die beiden wollten sich die Vorstellung noch ansehen, blieb Gelegenheit zu einem Interview für den TV. Unser Mitarbeiter Dietmar Scherf unterhielt sich mit ihnen.Pierre Brice, Sie stehen seit 40 Jahren zu der Rolle als Winnetou. Wie finden Sie die Idee der Pluwiger Karl-May-Freunde und ihre Freilichtbühne?Pierre Brice: "Die Rolle ist ein großer Teil meines Lebens. Dadurch bin ich in Deutschland erfolgreich geworden. Der Applaus hier in Pluwig ist dann auch ein gutes Gefühl. Die Bühne ist besonders schön. Besonders gefällt mir die Atmosphäre und das Engagement des Vereins. Die Leute machen eine hervorragende Arbeit, ohne Geld zu bekommen."Kennen Sie Trier und die Mosel intensiver?Brice: "Nein, aber morgen wollen wir in die Stadt fahren, um die Römerstadt endlich mal kennen zu lernen."Wann und wie lernten Sie die Karl-May-Freunde kennen?Brice: "Wir haben uns vor wenigen Monaten bei einer Veranstaltung in Trier kennen gelernt. Ich finde es schön, dass diese Leute Karl May und damit mich und Lex Barker nicht vergessen haben."Frau Rajter, der Vorsitzende der Karl-May-Freunde, Ernst Witz, hat Sie telefonisch zu einem Besuch eingeladen. Ihr spontaner Entschluss, in das Ruwertal zu kommen, ist erstaunlich.Dunja Rajter: "Vor zwei Jahren habe ich in Trier einen sehr wichtigen Preis, den Kaiser-Augustus-Orden, bekommen. Dabei lernte ich die Karl-May-Freunde kennen, die mit viel Liebe, Arbeit und Disziplin die Festspiele durchführen. Ich finde, so etwas muss man ganz einfach ehren."Der Besuch in Pluwig und das Treffen mit Pierre Brice waren ursprünglich nicht geplant. Was ist das für ein Gefühl, ihn hier im Ruwertal zu treffen?Rajter: "Wir haben uns vor zwei Jahren in Kroatien bei einer Reise auf den Spuren von Karl May gesehen. Dabei besuchten wir die Drehorte unserer gemeinsamen Filme. Pierre hatte dabei Tränen in den Augen. Jetzt können wir in Pluwig unsere Erinnerungen auffrischen. Eine schöne Sache."Mit dem "Kaiser Augustus-Orden" war ein Preis von 5555,55 Euro verbunden, den Sie für humanitäre Zwecke zur Verfügung stellten. In welchen humanitären Bereichen engagieren Sie sich?Rajter: "Ich spende für eine israelische Kinderkrebsklinik, das SOS-Kinderdorf, aber auch für obdachlose Kinder in St. Petersburg. Ich engagiere mich für mehrere Bereiche, weil ich viele Hilfsbedürftige unterstützen will."

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