Holländer mit hängenden Ohren

TRIERWEILER. Ein haariges Hobby: Zu ihrer diesjährigen Kaninchenwerbeschau haben die Züchter aus Trierweiler eingeladen. Doch gezüchtet werden nicht mehr nur Kaninchen.

Holländer ist ein Käse, Thüringer eine Bratwurst und Rex ein Schäferhund im Polizeidienst. Weit gefehlt, nicht für die Mitglieder der Gruppe RN-54 aus Trierweiler. Die nämlich sind Züchter und Mitglied im Landesverband der Kaninchenzüchter Rheinland-Nassau. Und die ominösen Bezeichnungen sind Kaninchenrassen. Von denen werden eine ganze Reihe in Trierweiler gezüchtet. Seit zehn Jahren besteht die 25-köpfige Gruppe jetzt, und da galt es, Jubiläum zu feiern. Entsprechend groß war die Freude und die Zahl der Gratulanten bei Familie Tonner, bei denen die diesjährige Kaninchenwerbeschau statt fand. Rund 50 Kaninchen tummeln sich derzeit bei den Tonners. Es waren schon mal hundert, doch derzeit liegt die Geburtenrate im Keller. "Das liegt am Rammler", sagt Peter Tonner. Rammler seien schließlich auch nur Männer. Dennoch mangelt es nicht am Kaninchennachwuchs, wie ein Blick in die Scheune der Tonners beweist. Alle Mitglieder haben ihre haarigen Lieblinge mitgebracht. Jeder hat sich auf eine oder mehrere Rassen spezialisiert. Claudia Beck züchtet gelbe Zwergwidder und schwarze Farbenzwerge, Lydia Stieber Rex Dalmatiner. Extra aus der Schweiz hat sie sich dafür einen Kaninchenbock gekauft. "Der einzige Ausländer unter unseren Kaninchen", schmunzelt sie. Europaweit sind die Trierweiler Langohrenfreunde erfolgreich. Bei der Europaschau in Prag haben sie mit ihren Kaninchen hervorragend abgeschnitten, Landesmeister sind sie auch schon gewesen, und in Luxemburg waren sie auch schon erfolgreich. "Die Freude am Umgang mit Tieren und die vielen Überraschungen beim Züchten, was da so rauskommt", sagt die Vereinsvorsitzende Ingrid Tonner spontan auf die Frage, weshalb man diesem Hobby eigentlich nachgehe. Bei Kaninchen bleibt es aber bei den wenigsten. Aus Luxemburg kommt der Trend, zusätzlich zum Kaninchen auch anderes Kleinvieh zu züchten. Bei den Tonners und ihren Freunden sind das Hühner. Auch da gibt es bekanntlich verschiedene Rassen, und so tummelt sich zusätzlich unterschiedlichst gefärbtes und geformtes Federvieh im Garten. Züchterin Tonner verkauft - wie ihre Vereinsfreunde - ihren Nachwuchs auch an andere Tierfreunde. "Reich wird man dabei aber nicht", betont sie. Die Preise orientieren sich an den Kunden, auch für Kinder sollen die kuscheligen Kaninchen schließlich erschwinglich sein.

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