Ihr Kinderlein kommet! - Anmeldung für Fünftklässler im Kreis Trier-Saarburg gestartet

Trier/Schweich/Kell · Kreisweit können derzeit Eltern Fünftklässler anmelden. Dabei stehen die Zahlen für die Schule in Kell im Fokus.

 So könnte die neue Schule in Kell aussehen. Beim Architektenwettbewerb hat ein Entwurf den ersten Platz belegt, bei dem das bestehende Schulgebäude (rot) um Gebäudeteile (blau) ergänzt würde. Foto: TV-Grafik/Harald Jansen

So könnte die neue Schule in Kell aussehen. Beim Architektenwettbewerb hat ein Entwurf den ersten Platz belegt, bei dem das bestehende Schulgebäude (rot) um Gebäudeteile (blau) ergänzt würde. Foto: TV-Grafik/Harald Jansen

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An den Plänen soll es nicht liegen. Davon gibt es einige Versionen. Mehrere Architekten haben sich Gedanken gemacht, wie die Realschule plus Kell künftig aussehen könnte. Es sind sogar schon Preise vergeben worden. Auf Platz eins ist ein Entwurf gekommen, bei dem aus dem aktuellen Bau in Kell ein quadratischer Komplex mit einem Innenhof würde. Diese Platzierung sagt übrigens noch nichts darüber aus, ob auch so gebaut wird. Offensichtlich hat diese Idee jedoch den Verantwortlichen am besten gefallen.

Der Wettbewerb, dessen Preisträger am Donnerstag öffentlich bekannt gegeben werden, gehört zu den Planungsschritten, auf die sich der Kreistag Trier-Saarburg geeinigt hat. Bis zu 150 000 Euro kosten das europaweite Ausschreibungsverfahren und der integrierte Architektenwettbewerb.
Ob sich diese Ausgaben gelohnt haben, wird in den kommenden Tagen entschieden werden. Denn bisher ist es nicht viel mehr als eine Willensbekundung des Kreistags Trier-Saarburg, die bisher in Zerf und Kell unterrichteten Schüler in Kell in einer sanierten Schule unterzubringen. Das Land Rheinland-Pfalz hat sich noch nicht abschließend zu den Plänen geäußert.

Das Einzige, was nämlich am Ende wirklich zählt, ist der Elternwille. Erst am Ende der gerade angelaufenen Bewerbungsfrist wird feststehen, wie viele Schüler welche fünften Klassen im Kreis besuchen. Und diese Anmeldezahlen dürften ein Fingerzeig sein, wohin die Reise im Hochwald geht. 20 Kinder waren für das Schuljahr 2016/17 in Kell/Zerf angemeldet worden. Bleibt es bei solchen Jahrgangsstärken, ist der Bestand der Schule gefährdet. Denn sinkt die Gesamtzahl der Schüler unter 180 - das entspricht 30 Schüler je Jahrgangsstufe -, schließt das Land die Schule. Dann ist es egal, wer den Preis im Ausschreibungsverfahren gewonnen hat. Die Zukunft der Realschule plus in Kell und der Realschule plus Waldrach wird wohl auch davon abhängen, welchen Zulauf die Integrierte Gesamtschule in Hermeskeil haben wird. Diese relativ junge Schulform bietet so wie die herkömmlichen Gymnasien die Möglichkeit, das Abitur zu machen. Daneben gibt es die Bildungsabschlüsse Berufsschulreife nach neun und Qualifizierter Sekundarabschluss I nach zehn Schuljahren. Analog zum Hermeskeiler Gymnasium reicht der Einzugsbereich der IGS bis in den südlichen Teil der VG Ruwer und in den nördlichen der VG Kell. Für Schüler aus dem südlichen Teil dieser VG ist der Schulstandort Saarburg seit Jahren schon eine Alternative.

Es geht jedoch auch genau andersherum. Denn die einzelnen weiterführenden Schulen im Landkreis Schulen stehen vor sehr unterschiedlichen Herausforderungen. Bei der gemeinsamen Orientierungsstufe von Realschuel plus und Gymnasium Schweich wird es vermutlich wieder so sein, dass Kinder abgelehnt werden, da es vermutlich mehr als 225 Anmeldungen geben wird. Welche Kinder aus welchen Gemeinden welche Chancen haben, regelt eine Vereinbarung, auf die sich Landkreis und Schulaufsicht vor einigen Tagen geeinigt haben (der TV berichtete).

In Waldrach wird man hingegen froh über jede Anmeldung sein. Denn auch in der Ruwertalschule gibt es noch große Kapazitäten. Von der vom Land als Standard für Realschulen plus ausgegebenen Dreizügigkeit ist man bisher noch ein gutes Stück entfernt. Gleichwohl möchte der Landkreis den Schulstandort erhalten und dort in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro in die Bausubstanz investieren. Am Freitag, 17. Februar, werden sich die Mitglieder des Kreisausschusses für Schulen, Kultur und neue Medien in der Waldracher Schule umschauen.KOSTEN FüR DIE SANIERUNG VON SCHULEN

Extra

Bis vor einigen Jahren war der Landkreis nur Träger der Gymnasien, Realschulen, Berufsbildenden und Förderschulen. Inzwischen ist er bis auf das private Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Schweich für alle weiterführenden Schulen zuständig. Somit auch für die Realschulen plus Waldrach und Kell/Zerf. Ähnlich wie beim Schulzentrum Konz stehen Generalsanierungen an. Im Haushalt des Kreises sind sowohl für den Schulstandort Waldrach als auch den in Kell jeweils rund sechs Millionen Euro ausgewiesen.

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