Jederzeit Leben retten

Im attraktiven Freibad Mertesdorf ist die Sicherheit nun nochmals wesentlich erhöht worden: Dank einiger Sponsoren konnte ein Defibrillator angeschafft werden, der im Notfall Leben retten kann.

Mertesdorf. (dis) Schwimmmeister Jürgen Steffen übernimmt bei der Vorstellung des neuen Lebensretters die Initiative und erklärt, warum ein Defibrillator so wichtig sein kann. Er und seine Kollegen Dietmar Theis, Hans-Josef Scheuer und auch Lehrling Anika Bäcker sind in die Handhabung eingewiesen. "Wir können ihn im Ernstfall richtig einsetzen", sagt der Schwimmmeister bekräftigend.

Es ist eigentlich nur ein kleines Gerät - etwa so groß wie ein Notebook. Allerdings kann es in den ersten Minuten nach einer Herzattacke entscheidend sein, ob der Betroffene überlebt. Früher war das Arbeiten mit dem Defibrillator nur den Notärzten vorbehalten. Doch bis sie am Einsatzort sind, vergeht meist entscheidende Zeit. So werden nun zunehmend die "Lebensretter" auch in Kaufhäusern oder Flughäfen bereitgehalten. "Jeder beherzte Laie kann damit entscheidende Hilfe leisten", heißt es aus dem Kreis der Notärzte.

Jeder Mensch, egal welchen Alters, ob sportlich trainiert oder nicht, kann jederzeit und überall einen Herzinfarkt oder lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen erleiden. Dann gilt es schnell und gekonnt zu helfen. Mit einem "Defi" sei das in einem solchen Moment kein Problem, sagen die Mertesdorfer Schwimmmeister. "Die Geräte sind heute so gut wie die Diagnose eines Arztes", erklärt Dietmar Theis. Die Defibrillatoren sind mit Mustern von etwa 10 000 EKGs in Chip-Form versehen. Das Gerät vergleicht den Herzrhythmus des Patienten mit den gespeicherten Daten und entscheidet innerhalb von drei Sekunden, ob ein Stromstoß nötig ist. Das Gerät verweigert die Funktion, wenn dies nicht der Fall ist. Die Entscheidungen des "Defi" sind zu fast 100 Prozent richtig. "Auch wenn man ein solches Gerät noch nie bedient hat, ist es kein Problem damit zu arbeiten", erklärt Steffen. Denn das Gerät "spricht" mit dem Helfer. So ordnet es zum Beispiel an, den Oberkörper des Patienten frei zu machen oder, falls notwendig, mit der Herz-Druck-Massage zu beginnen. Bei der Beschaffung und Einweisung in das Gerät war Dr. Oliver Kunitz vom Trierer Mutterhaus sehr behilflich. "Er und andere Ärzte haben uns auch vor sechs Jahren die Anschaffung eines Notfallkoffers empfohlen", sagen die Schwimmmeister. Er ist mit den notwendigsten Geräten und Infusionen zur Rettung von Leben ausgestattet.

Der Einsatz könne im Ernstfall oft innerhalb kürzester Zeit garantiert werden, denn "Ärzte sind fast regelmäßig unter den Besuchern".

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