"Jetzt wird Rabatz gemacht"

Treffen mit Schlagerlegenden und Volksmusikstars: Vor allem Tony Marshall brachte das Osburger Festzelt zum Abschluss des 22. Dorf- und Heimatfestes bei der SWR-4-Party "Wir bei Euch" zum Beben.

Osburg. "Da ist er, der Tony", sagte Christa Lasch aus Beßlich. Die Augen strahlten, alltagsvergessen trällerte sie "Schöne Maid" mit. Die siebzig Lenze merkte man dem Sänger nicht an, scheinbar mühelos brachte er die 1000 Festzeltbesucher zum Toben. "So gut wie bei Euch habe ich mich selten gefühlt"

Hunderte von Hände schnellten nach oben, als die ersten Töne von "Die Hände zum Himmel" erklangen. "Jetzt wird Rabatz gemacht, solange bis die Bude kracht", kündigte der Musiker mit dem Ohrwurm an, und die SWR-4-Party erreichte ihren Höhepunkt. Marshall: "Ich stehe seit 53 Jahren auf der Bühne und musste so viele Jahre auf Osburg warten", schmeichelte der ausgebildete Opernsänger dem Publikum im vorderen Hochwald. Und er setzte noch eins drauf: "So gut wie bei Euch habe ich mich selten gefühlt." Die Gäste gröhlten, zückten Fotoapparate und schenkten ihrem Star weiße und rote Rosen. Auch bei der 22. Auflage des Osburger Dorf- Und Heimatfest kam die "Generation Hitparade" wieder voll auf ihre Kosten. Marshall verstand es mit seinen unvergesslichen Stimmungshits und seinem Charme, die Menschen schunkeln, tanzen und mitsingen zu lassen. "Junge, die Welt ist schön" sang Tony. Das fand auch Christa Lasch, während sie mit ihrer Freundin vor der Bühne, nur ein paar Meter von ihrem Star entfernt tanzte. Zuvor hatten die volkstümliche Schlagersängerin Mara Kayser, Schlagerlegende Peter Orloff, Mario Monty, der "Fernando Express" sowie Jürgen Renfordt und das "Schwarzwald Quintett" dem Publikum eingeheizt. SWR-4-Moderator Nick Benjamin führte durch das Abendprogramm. Nach mehr als drei Stunden Party, Power und Volksmusik und viel Applaus waren nur noch leisere Töne aus dem Osburger Festzelt zu hören. drei fragen an... Schlagerstar Tony Marshall Herr Marshall, wie gefällt Ihnen das Osburger Publikum? Tony Marshall: Die Menschen hier sind äußerst sympathisch. Ich finde es toll, dass sie ihre Traditionen so sehr pflegen. Man sagt Ihnen nach, dass Sie ihren ersten Erfolgshit "Schöne Maid" damals eigentlich nicht singen wollten. Wie ist ihr Verhältnis heute zur "Schönen Maid"? Tony Marshall: (lacht) Ich konnte mich nie hundertprozentig mit ihr anfreunden. Es ist eine Hass-Liebe. Aber Sie hat mir Glück gebracht. Welcher Eigenschaft schreiben Sie ihre lange Erfolgsgeschichte zu? Tony Marshall: Ich bin authentisch. Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich mit jedem Ton total dabei, und das spüren die Menschen. (kat)

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