Joseph und der Regierungsgipfel

Dank Spendengeldern aus der Heimat kann der aus Aach stammende Salesianer Lothar Wagner Bildungsmaßnahmen für afrikanische Kinder und Jugendliche unterstützen.

 Ohne die Hilfe der Stiftung von Bruder Lothar Wagner hätte Joseph aus Ghana keine Chance auf Bildung gehabt.Foto: privat

Ohne die Hilfe der Stiftung von Bruder Lothar Wagner hätte Joseph aus Ghana keine Chance auf Bildung gehabt.Foto: privat

Aach. (red) Was hat das Eifeldorf Aach mit dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der afrikanischen und europäischen Union Anfang Dezember in Lissabon zu tun? Seit Jahren unterstützen die Aacher Bürger Bildungsmaßnahmen für afrikanische Kinder und Jugendliche, die durch eine Stiftung des ebenfalls aus Aach stammenden Ordensbruders Lothar Wagner initiiert werden. Zurzeit bereitet er sich in einem Kloster in Benediktbeuern auf seine Priesterweihe sowie einen Einsatz in Nigeria vor. Ausbildung als Schlüssel gegen Armut

Investitionen in die Ausbildung von jungen Menschen, so meint der 34-jährige Ordensmann, sei der Generalschlüssel gegen Armut, Krankheit und Misere. Entwicklungsländer benötigten dringend einheimische Ingenieure, Ärzte und Geisteswissenschaftler, sagt der langjährige Leiter eines Straßenkinderprojektes in Ghana/Westafrika. Bei der Ausbildung gehe es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um eine persönliche Reife-Entwicklung sowie eine gesellschaftliche Friedenspolitik, betont der Salesianer Wagner. Dass Bildung den Menschen und die Gesellschaft verändert, dafür ist Joseph, ein Student aus Ghana, ein gutes Beispiel. Während eines Deutschland-Aufenthaltes besuchte er auch Aach. Joseph ist einer von zehn jungen Leuten, die von der Stiftung sowie den Aacher Hilfen profitieren.Ghanaer setzt sich für arme Mitbrüder ein

Als Joseph von seinen Eltern aus einem kleinen Dorf im Norden Ghanas in die Hauptstadt Accra in den Süden des Landes geschickt wurde, war er gerade einmal elf Jahre alt. Die Familie war nicht mehr in der Lage gewesen, für ihn zu sorgen. Joseph war auf sich alleine gestellt. Das war 1994, vor 13 Jahren. Im Dezember 2007 wird Joseph am Gipfeltreffen der europäischen und afrikanischen Union in Lissabon teilnehmen und sich dort für seine armen Mitbrüder einsetzen. Durch den Kontakt mit den Salesianern konnte Joseph an der Universität Volks- und Betriebswirtschaft studieren. Während seiner Schul- und Studienzeit engagierte sich Joseph in den Slums von Accra und war maßgeblich am Aufbau eines Jugendzentrums gemeinsam mit Bruder Lothar beteiligt. Im Sommer 2008 wird Bruder Lothar selbst wieder die Leitung eines Straßenkinderhauses vor Ort übernehmen, sodass er direkt an der Basis mithelfen kann. Weitere Informationen erteilt Bruder Lothar Wagner SDB, 83671 Benediktbeuern, lothar.wagner@donbosco.de, www.marathonstiftung.de. Das Spendenkonto der Stiftung lautet: Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 700 205 00, Konto 374 1030 103.

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