Jugend nimmt Dorf ins Visier

Beim ersten Jugendaktionstag in Farschweiler hat sich die Dorfjugend auf Fotorallye gemacht und ihre Ergebnisse und Wünsche anschließend dem Gemeinderat und der Jugendpflege präsentiert. Eine schnelle Internetverbindung und ein eigener Grillplatz stehen auf der Wunschliste der 13- bis 20-Jährigen ganz oben.

Farschweiler. (anf) Fast 20 junge Leute sind dem Aufruf von Ortsbürgermeisterin Silke Bigge und Jugendpflegerin Julia Eiter gefolgt, ihr Dorf einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, um ihre eigenen Verbesserungsvorschläge und Wünsche im Gemeinderat vorzubringen. Ganz oben auf der Liste gab die sehr langsame, und zum Teil nicht vorhandene Internetverbindung im Ort Grund zur Beanstandung. Aber auch bei der "ewigen Baustelle" Jugendraum, dem Bolzplatz, dem Wassertretbecken und der Bushaltestelle am Kirchweg sah die Jugend Rede- und Handlungsbedarf.

Neben einem eigenen Grillplatz wünschen sich die Teenies mehr Sitzgelegenheiten an ihren Treffpunkten. Und da, wo morgens auf den Bus gewartet wird, soll unbedingt eine Überdachung hin, "damit man sich vorm Regen schützen kann". Außerdem fordern sie Straßenlaternen auf dem Weg vom Sportplatz ins Dorf hinein: "Früher hatte ich immer Angst, wenn ich den Weg abends nach dem Training im Dunkeln nach Hause gehen musste", berichtet einer der Jugendlichen.

Ortsbürgermeisterin Silke Bigge: "Die meisten Punkte sind uns bekannt, daran wird bereits gearbeitet. Was die Internetverbindung angeht, werden wir Erkundigungen über verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung einholen. Es muss aber auch klar sein, dass jeglicher Veränderungswunsch irgendwie finanziert werden muss." Eigenleistung lautet hier das Stichwort. Während den ganz jungen Teilnehmern noch nicht so recht klar war, warum sie sich bei einigen Punkten selber einsetzen müssen, boten die älteren Jugendlichen tatkräftige Hilfe an. Bereits diesen Samstag wollen sie zum Heckenschneiden hinter dem Jugendraum antreten. Auch bei den dringend notwendigen Pflasterarbeiten wollen sie gerne selbst mitanpacken. Klare Worte mussten die Jugendlichen aber auch in Sachen "eigener Grillplatz am Bolzplatz" einstecken: "Wenn ihr den Bolzplatz ein Jahr lang sauber haltet und pflegt, werde ich versuchen, eine Genehmigung für einen Grillplatz einzuholen", versprach Bigge. Jugendpflegerin Julia Eiter: "Wenn die Jugendlichen selber mithelfen, lernen sie Verantwortung zu übernehmen und fühlen sich ernst genommen." Das bestätigen auch Dominik (15) und Tobias (17): "Das ist gut, dass wir so was mal hier in Farschweiler machen. So wird auch mal unsere Meinung gehört."

Ortsbürgermeisterin Bigge: "In Farschweiler leben 75 Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren, die jüngeren nicht mitgezählt. Das ist mit zehn Prozent der Dorfbewohner eine große Minderheit, die in ihrem Ort gute Jugendarbeit erfahren soll", sagt sie. Anfang September beteiligt sich die Ortsgemeinde daher auch an einer weiteren Jugendaktion, die von der Verbandsgemeinde Ruwer angeboten wird: Unter dem Motto "Du willst mitbestimmen, was in deinem Ort läuft?" werden Jugendvertreter gewählt, die in Zukunft nicht nur im Gemeinderat, sondern auch auf VG-Ebene im Jugend-, Sport- und Sozialausschuss mitreden dürfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort