Keime vermasseln Abkühlung

KORDEL. Mehrere hundert Badegäste mussten am Freitagmittag gegen 12.30 Uhr Hals über Kopf das Kylltalbad in Kordel verlassen: Wegen überhöhter Keimbelastung ordnete das Gesundheitsamt des Kreises Trier-Saarburg die Schließung des Bades an. Am heutigen Samstag soll es wieder wie üblich um 10 Uhr öffnen.

Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Trier-Saarburg ordnete am Freitagmittag die Schließung des Kylltalbads in Kordel an. Nach Auskunft der Kreisverwaltung war bei routinemäßigen Wasseruntersuchungen des Landesuntersuchungsamts eine erhöhte Belastung mit Keimen festgestellt worden. Diese könnten bei immungeschwächten Personen Erkrankungen wie beispielsweise Harnwegsinfektionen, Augen- und Ohrenentzündungen sowie Durchfall auslösen.Große Hitze und starker Besucherandrang

Betroffen sind das Schwimmer-, das Nichtschwimmer- und das Springerbecken. Die erhöhte Keimbelastung sei auf die große Hitze und die hohe Besucherzahl zurückzuführen. Damit der Keimbefall schnellstmöglich eliminiert werden kann, hat das Gesundheitsamt dem Betreiber des Bades, den Verbandsgemeindewerken Trier-Land, die Empfehlung gegeben, eine hoch dosierte Chlorung des Beckenwassers vorzunehmen. Außerdem soll Frischwasser zugeführt werden, um gleichzeitig die Chlorwerte im Badewasser zu normalisieren. Am heutigen Samstag soll das Schwimmbad ab 10 Uhr wieder geöffnet werden. Das Bad könne dann wieder ohne Bedenken ge-nutzt werden, heißt es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung. Sollten sich bei Badegästen, die in den vergangenen Tagen das Freibad besucht haben, Krankheitssymptome ergeben, empfiehlt das Gesundheitsamt, den Hausarzt zu Rate zu ziehen. Der Vorfall in Kordel sei kein Grund, in Panik zu verfallen, meint Horst van Hees, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts. Eine höhere Chlordosierung mache die Keime unschädlich. Er hält es nicht für erforderlich, immungeschwächten Personen wegen der Keimgefahr von einem Schwimmbadbesuch abzuraten. "Das Wasser wird in Ordnung gehalten, es gibt auch sonst viele Möglichkeiten, sich diese Keime einzufangen." Neben Kordel habe das Zusammentreffen von großer Hitze und starkem Besucherandrang auch schon im Freibad Schweich zu Keim-Problemen geführt. Dort habe aber nur kurzzeitig das Planschbecken geschlossen werden müssen. Sollten sich Vorfälle wie in Kordel und Schweich in diesem Sommer häufen, schließt van Hees nicht aus, dass die Besucherzahlen in den Freibädern begrenzt werden müssen.

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