Keine Abstriche am Solarprojekt

Der Rat der Verbandsgemeinde Schweich sich hat in seiner jüngsten Sitzung für die Einrichtung eines staatlichen Gymnasiums und einer Realschule Plus am Stefan-Andres-Schulzentrum ausgesprochen (TV vom Mittwoch). Einstimmig beschlossen wurde eine Änderung des Flächennutzungsplans als Grundlage für die geplante Groß-Solaranlage auf der Kenner Sang.

Schweich. Das Ja zu dem Schulprojekt kam schnell und einstimmig. Bedenken der SPD-Fraktion, die Verwaltung wolle zunächst nur ein Gymnasium installieren, konnten von Bürgermeister Berthold Biwer ausgeräumt werden. SPD-Fraktionsvorsitzender Vitus Blang sprach "von einigen Irritationen im Vorfeld", die nun aber geklärt seien. Damit war der Weg frei zum einstimmigen Votum für das Schulprojekt.

Gemeinsamer Unterricht der Klassen 5 und 6



Die grundsätzliche Zustimmung der ADD in Trier liegt schon vor. Schon zum Schuljahr 2009/2010 sollen in Schweich Realschule und Hauptschule zusammengefasst und zur Realschule Plus werden. Vorgesehen ist zunächst eine gemeinsame Orientierungsstufe des neuen Gymnasiums mit der Realschule Plus. In ihr werden die Kinder der fünften und sechsten Klasse zunächst gemeinsam unterrichtet. Nach der sechsten Klasse steht dann die Entscheidung über die weitere Schullaufbahn an. Der gymnasiale Unterricht soll zunächst in den Räumen des bestehenden Schulzentrums stattfinden.

Einstimmig beschlossen wurde die fünfte Änderung des Flächennutzungsplans für das Solarprojekt "Kenner Sang", in das nun ein Klima- und Vogelschutzgutachten eingearbeitet wurde. Planer Egbert Sonntag erläuterte die während der jüngsten Offenlagen eingegangenen Kommentierungen und Einwände, darunter auch eine Stellungnahme der Stadt Trier. Sie lehnt den Solarstandort "Kenner Sang" ab, da die Fläche für den Stadtteil Ruwer als Naherholungsgebiet diene. Der Einwand wurde zurückgewiesen. Begründung: Eine Bedeutung als Naherholungsgebiet ist nicht erkennbar. Die Fläche ist von der Stadt Trier in keiner Weise zu diesem Zweck erschlossen oder ausgeschildert worden und ist nicht Teil des Trierer Naherholungsangebots. Der Verkehrslärm von der nahen B 52 lädt nicht zum Verweilen ein (keine "Aufenthaltsqualität"). Fazit: Eine hohe Bedeutung als Naherholungsgebiet war daher in der Vergangenheit nicht erkennbar. Der VG-Rat beschloss, den vorgelegten Planungsentwurf unverändert bei der Kreisverwaltung zur Genehmigung einzureichen.

Fenster für den Saal des Alten Weinhauses



Freuen dürfen sich die Mitglieder des Schweicher Stadtrats: Sie werden bald in einem Sitzungssaal mit Fenstern tagen können. Die "Öffnungen" dürfen nun in die Mauern des Alten Weinhauses "geschnitten" werden, nachdem die Denkmalpflege ihre Meinung dazu geändert hat. Die mit rund 31 000 Euro veranschlagte Maßnahme ist im Rahmen einer Gebäudesanierung geplant.

Meinung

Die Karawane zieht weiter

Frei nach dem Motto "Die Hunde bellen, doch die Karawane zieht weiter", streben die Gremien in der Verbandsgemeinde Schweich den Bau der Solaranlage auf der Kenner Sang an. Die Gegner des Projekts in Trier-Ruwer und besorgte Winzer im Ruwertal wollen das Feld jedoch nicht kampflos räumen, sondern nun den Klageweg beschreiten - dies möglicherweise auch gemeinsam. War es also eine kluge Entscheidung des Verbandsgemeinderates, auf der unveränderten Planung für eine Riesen-Anlage zu bestehen? Man wird sehen. Klug war indessen das Votum für die Realschule Plus und das Gymnasium. Das Projekt wird den Standort Schweich weiter aufwerten und es entspricht der örtlichen Bildungsnachfrage. Allerdings müssen nun schnellstens Nägel mit Köpfen gemacht werden, wenn der Startschuss schon 2009 fallen soll. f.knopp@volksfreund.de

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