Keine Rückkehr zum alten System

Seit der ärztliche Wochenend-Bereitschaftsdienst für Patienten aus der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer ins Trierer Mutterhaus verlegt wurde, steigt der Unmut. Die meisten Ruwer-Anlieger würden den Bereitschaftsdienst gerne wieder in den Händen von niedergelassenen Ärzten sehen. Doch eine Rückkehr zum alten System wird es nicht geben.

Waldrach. (f.k.) Auf Betreiben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) war der Bereitschaftsdienst für die Stadt Trier und die Verbandsgemeinde Ruwer seit 2007 im Trierer Mutterhaus zentralisiert worden. Dies senke Kosten und steigere die Versorgungsqualität, erklärte die KV. Viele Betroffene klagen seither aber über viel zu lange Wartezeiten im Trierer Bereitschaftsdienst-Zentrum, andere fühlen sich am Wochenende mit ihren pflegebedürftigen Angehörigen medizinisch alleine gelassen und hilflos (TV vom Donnerstag).

Nach über eineinhalb Jahren wurde der Ruf nach einer Rückkehr zum alten System an der Ruwer immer lauter, worauf sich die Verwaltung an die KV wandte.

Das Ergebnis des Schriftwechsels und eines Gesprächs mit der KV teilte Bürgermeister Bernhard Busch in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats mit. Es war weder für die Ratsmitglieder noch für die Zuhörer erfreulich.

"Es hat sich bei dem Gespräch herauskristallisiert, dass sich am derzeitigen zentralen System nichts mehr ändern wird. Man will es sogar weiter ausweiten", erklärte Busch.

Zwei Punkte seien dabei nun maßgeblich:

Die Menschen in der VG Ruwer müssen so gut wie möglich medizinisch versorgt werden.

Die ländliche Infrastruktur, zu der auch die medizinische Versorgung zähle, müsse erhalten werden.

Als möglichen Ausweg nannte Busch den verstärkten Einsatz speziell ausgebildeter ehrenamtlicher Helfer - den sogenannten "First Respondern" (Ersthelfer am Ort). In Pluwig habe sich diese junge Einrichtung bereits in einem Notfall bewährt. Busch: "Ein Ersthelfer konnte dort jüngst wertvolle Hilfe leisten und wahrscheinlich ein Menschenleben retten." Die Mitteilung des Bürgermeisters hatte zunächst nur informativen Charakter. Einen Beschluss zum Thema musste der Rat nicht treffen. Extra Ersthelfer: In Pluwig sind zurzeit acht Ersthelfer tätig. So konnten in kürzester Zeit lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden. Alle Helfer sind ehrenamtlich aktiv und wurden in Kursen beim Deutschen Roten Kreuz oder dem Malteser Hilfsdienst für ihre Aufgabe ausgebildet. Die Ortsgemeinde Pluwig hat einen Notfallkoffer und einen Funkalarm-Empfänger für die Helfer bereitgestellt.

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