Ein Bild der Verwüstung bot sich den Feuerwehren aus Schleidweiler und Zemmer, den Rettungskräften des DRK Ehrang und der Polizei Schweich, als sie gestern am frühen Nachmittag an der steilen Zufahrt zum Kapellenhof in Schleidweiler eintrafen. Im Vorgarten eines Einfamilienhauses, zwischen Zaun- und Mauertrümmern, lag der umgestürzte Anhänger eines Traktorgespanns und hatte ein Kind unter sich begraben. Zu dem Unfall war es nach Aussage der Einsatzkräfte gegen 13. 20 Uhr gekommen, als die Zugmaschine unter noch ungeklärten Umständen ins Rollen kam. Der Fahrer hatte den Traktor auf einer Wiese gestoppt und ihn verlassen, um mit einem Bekannten zu reden. Der zehnjährige Junge saß indessen allein auf dem linken Beifahrerplatz der Zugmaschine. Diese setzte sich plötzlich in Bewegung und rollte den stark abschüssigen Hang bergab. Dabei streifte das Gespann erst einen Obstbaum, riss dann Teile eines Schuppens weg, querte die Straße und durchbrach Mauer und Zaun des Vorgartens. Dort kippte durch den Zusammenprall mit einem Baum der Anhänger um, und das Gespann wurde gestoppt. Bei einem der Zusammenstöße sei das linke Frontfenster des Schleppers geborsten und das Kind herausgeschleudert worden, sagt Marc Buschmann, Pressesprecher der Feuerwehr. Der Junge sei anschließend unter dem Anhänger und dem Baum eingeklemmt worden. Da eine Bergung ohne Anheben des Anhängers zunächst unmöglich erschien, wurde ein Schwerlastkran angefordert. Doch noch vor dessen Eintreffen konnten der Anhänger mit einem Frontlader gestützt, der Baum abgesägt und das Kind befreit werden. Der Zehnjährige hat schwere Knochenbrüche vom Becken abwärts erlitten, Lebensgefahr sei nicht auszuschließen, sagen die Rettungskräfte. Der Rettungshubschrauber brachte das Kind in ein Trierer Krankenhaus. Die Polizei Schweich hat indes einen Gutachter bestellt, der die näheren Umstände des Unfallhergangs ermitteln soll. Weitere Bilder finden Sie in unserem Internet-Angebot: