Kinder-Boom bewegt Gemeinde

OSBURG. (kat) Gute Nachrichten aus Osburg: Die Kinderzahlen steigen und die Gemeinde möchte Krippenplätze schaffen. Finanziell hat Osburg eine Sonderstellung in der Verbandsgemeinde Ruwer: Der Haushalt ist ausgeglichen, und es gibt darüber hinaus eine freie Finanzspitze von 151 885 Euro.

Die finanzielle Situation in Osburg hat sich gegenüber dem letzten Haushaltsjahr weiter verbessert. Die Gründe für diese eher ungewöhnliche Entwicklung sieht Franz-Josef Becker von der Verbandsgemeindeverwaltung Ruwer zum einen in der sparsamen Haushalts- und Wirtschaftführung, zum anderen in dem kontinuierlichen Anstieg der eigenen Steuereinnahmen und der Schlüsselzuweisungen des Landes. Auch der Vermögenshaushalt des Jahres 2007 kann wieder ohne die Beanspruchung von Krediten ausgeglichen wegen. "Die Verschuldung der Ortsgemeinde von 94 483 Euro kann in diesem Jahr gegen Null gehen", sagte Ortsbürgermeister Werner Mergens. Ermöglicht werde dies durch die zu erwartenden Erlöse aus dem Verkauf von Baugrundstücken und Industrieland. Nicht nur das Kapital der Gemeinde, auch die Kinderzahlen schnellen in Osburg nach oben. "Die 125 Kindertagesstättenplätze für Kinder mit Rechtsanspruch sind im kommenden Kindergartenjahr bereits belegt", informierte Brigitte Scheuring, Leiterin der fünfgruppigen Kindertagesstätte (Kita) Osburg. Heißt: Die Kita ist nicht in der Lage, Kinder unter drei Jahren aufzunehmen. "Wir sind verpflichtet, Osburg für Familien so attraktiv wie möglich zu halten", betonte Ortsbürgermeister Werner Mergens. Und dazu gehöre, dass auch Betreuungsmöglichkeiten für Krippenkinder geschaffen würden. Auch von Seiten der Kreisverwaltung sei Mergens auf die steigenden Kinderzahlen, die in erster Linie auf die Zuzüge im Neubaugebiet zurückzuführen seien, und den Handlungsbedarf hingewiesen worden. "2010 haben auch Zweijährige einen Rechtsanspruch", erinnerte Mergens. An einem runden Tisch wurden bereits drei Möglichkeiten erarbeitet, die der Ortsbürgermeister vorstellte. Der Rat entschied mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung, Variante drei - Ausbau von zwei Gruppen (mit Nebenräumen), in denen eine altersgemischte Gruppe und eine Krippengruppe ( acht bis zehn Kinder unter drei Jahren) eingerichtet werden - zu forcieren. "Auch wenn die Zahlen wieder zurückgehen sollten, könnten wir die Räume dann etwa als Gemeindebüro nutzen", erklärte Mergens und stieß auf einhellige Zustimmung. Auch Verbandsgemeindebürgermeister Bernhard Busch wohnte der Sitzung bei und begrüßte den Beschluss. Der VG-Chef geht davon aus, dass der Kita-Anbau etwa 360 000 Euro kosten werde. Abzüglich der Landes- und Kreiszuschüsse müsste die Gemeinde voraussichtlich 100 000 Euro schultern.Hundesteuer wird angehoben

Ein weiterer Tagesordnungspunkt beschäftigte sich mit der Sicherheit der Kinder auf dem Kita-Spielplatz. Ein im Winter umgestürzter Baum (der TV berichtete) hatte den Gemeinderat auf den Plan gerufen. Gerd Tholl, Baumsachverständiger, wurde beauftragt, den alten Baumbestand zu begutachten. "Wenn die erforderlichen Schnittmaßnahmen durchgeführt werden und regelmäßig kontrolliert wird, gebe ich Ihnen eine Gewährleistung von fünf Jahren", sagte Tholl. Der Rat fasste einstimmig den Beschluss, der Empfehlung des Experten zu folgen und Angebote für fachgerechte Maßnahmen einzuholen. Unter einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde die Anhebung der Hundesteuer (20 Euro mehr pro Jahr) und das versuchsweise Aufstellen von drei Hundetoiletten beschlossen.

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