Kleiner Aufwand, große Wirkung

Auf Einladung des Theaterzentrums Stierstall führte in der Schweicher Levana-Schule das Figurentheater Heinrich Heimlich aus Aachen "Peter und der Wolf" auf. Das Schattenspiel begeisterte durch eine kindgerechte Erzählweise.

 Nach dem Figurenspiel „Peter und der Wolf“ beantwortet Heinrich Zwissler (rechts) den Kindern ihre zahlreichen Fragen. TV-Foto: Anke Emmmerling

Nach dem Figurenspiel „Peter und der Wolf“ beantwortet Heinrich Zwissler (rechts) den Kindern ihre zahlreichen Fragen. TV-Foto: Anke Emmmerling

Schweich. (ae) Freundlich lächelnd tritt Heinrich Heimlich alias Heinrich Zwissler vor sein überwiegend aus Kindern bestehendes Publikum und plaudert darüber, dass er heute das Musikmärchen "Peter und der Wolf" erzählen möchte. Die einfachen Erklärungen, warum der Name des Komponisten Prokofjew fremd klingt oder was ein Komponist ist, kommen direkt gut an. Erst recht, als eine humorvolle und praktische Vorstellung der Instrumente folgt, die den Figuren des Stücks zugeordnet sind. Dabei entstehen Töne, die zum Lachen reizen, aber auch neugierig machen. Das ist Teil von Zwisslers Absicht, Kinder nicht nur bewusster an klassische Musik heranzuführen, sondern auch an ihre eigene Kreativität zu appellieren: "Weil sie heute so viel Perfektes vorgesetzt bekommen, trauen sie sich ja oft nicht mehr selbst zu singen, Musik zu machen oder einfach eine Geschichte zu erzählen." Er selbst will mit seinem Theater deutlich machen, dass man auch mit einfachsten Mitteln Erlebnisse schaffen kann. Einfach heißt dabei nicht primitiv, denn die bunten, per Overhead-Projektor auf eine Leinwand projizierten Szenenbilder des Schattenspiels sind künstlerisch ausgereift. Sie sind in Zusammenarbeit mit Designstudenten der Fachhochschule Düsseldorf entstanden, die dafür Steine, Blätter oder Äste gescannt und die Motive auf transparente Folie gedruckt haben. So sind bilderbuchähnliche Illustrationen entstanden, die zur Identifikation von "Baum" oder "Gras" nötige Merkmale enthalten, aber sonst die Kunst der Andeutung pflegen. Während die Kinder Musik und Erzählung lauschen und dabei die Bilder ansehen, beobachten sie auch, wie diese entstehen. Denn Zwissler bewegt Szenerie und Figuren sichtbar über den Projektor. Fasziniert stürmen die Kinder nach der Aufführung zur Bühne, um sich die Tricks, aber auch einzelne Instrumente noch einmal erklären zu lassen. Bester Beweis dafür, dass diese schöne Inszenierung sie wirklich gepackt hat.

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