Klopfen beim Meister

SCHWEICH. In der Werkstatt riecht es nach Eisen und Kohle, im Ausstellungsraum sind die Kunstwerke zu bestaunen. Der Kunstschmiedemeister Hans-Jörg Bender hatte einen Tag lang in seine Werkstatt eingeladen.

"Ich bin bei allen Arbeiten mit Liebe dabei", sagt Hans-Jörg Bender. Wer einfach nur konsumieren möchte, ist in dem kunsthandwerklichen Fachbetrieb an der falschen Adresse. Täglich fahren tausende Menschen in Schweich an Benders Arbeiten vorbei: Die beiden Skulpturen am Ortseingang der Moselstadt und jüngst den Eingang des Rathauses hat der Kunstschmied entworfen und angefertigt. Jetzt hatte er seine Werkstatt für alle Interessierten geöffnet. Im Ausstellungsraum konnten von sakralen Arbeiten bis hin zu einzigartigen Treppengittern die Werke bestaunt werden. "Jede Arbeit beruht auf einem Entwurf", erläutert der Kunstschmied, der unter anderem mit dem Designpreis Rheinland-Pfalz im Bereich Produkt-Design ausgezeichnet wurde und für den Bundespreis nominiert ist. So unentwegt wie Hans-Jörg Bender die Fragen der Besucher beantwortete, erntet er Lob und Bewunderung für seine Werke. "Wir arbeiten ohne Zukaufteile. Alles ist Handarbeit", betont der Kunstschmied. Selbst die unzähligen Werkzeuge, die am Schmiedeofen hängen, sind selbst gemacht.Ringe und Armbänder aus Kupfer

Am Amboss demonstrierten die Gesellen Matthias Federspiel und Witold Stoll, wie Eisen geformt werden kann. Aufmerksamkeit zogen auch die Hammerschläge der jungen Besucher auf sich. Aus Kupfer fertigten Jungen und Mädchen Ringe und Armbänder an der großen Werkbank an. Nebenan stellte der Schreiner Otmar Kirsten aus und in einem anderen Gebäudeteil zeigte Norbert Kölzer, Mitarbeiter der Glasmalerei Binsfeld, was aus dem Werkstoff Glas und Farbe entstehen kann. "Wir arbeiten öfter zusammen", sagte Kölzer, während Hans-Jörg Bender einem Besucher erklärte, dass in seinen Arbeiten Gestaltung sehr wichtig sei. "Man muss sich ganz auf die Arbeit einlassen." Und das sei im traditionellen Handwerk möglich.

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