"Klostermühle" nicht sanierbar

FARSCHWEILER/LORSCHEID. Nur noch ein Ruine ist die "Klostermühle" am Fellerbach bei der L 149 zwischen Herl und Lorscheid im vorderen Hochwald. Der Plan der heutigen Eigentümerin, einer Trierer Gesellschaft des Bürgerlichen Rechts (GbR), den Bau von Grund auf zu sanieren und in ein Ferienzentrum umzuwandeln, scheint gescheitert zu sein. Die Lösung wäre ein kompletter Neubau.

Die Investoren-Gesellschaft hatte die Trierer Immobilienfirma Gilbers & Baasch mit der Projektentwicklung beauftragt (wir berichteten). Deren Geschäftsführer Klaus Baasch: "Eine eingehende bautechnische Untersuchung hat ergeben, dass die Substanzschäden umfassender und tiefgreifender sind als zunächst angenommen. Der erforderliche Aufwand für eine Grundsanierung wäre wirtschaftlich nicht vertretbar."Gemeinde Farschweiler hält sich noch zurück

Dennoch will die Gesellschaft am Projekt eines Ferienzentrums im Tal des Fellerbachs festhalten. Allerdings sind dazu der komplette Abriss des Altbaus und die Errichtung eines Neubaus erforderlich. Dies wiederum stößt auf baurechtliche Hürden: Für den Altbau, der auf der Gemarkung der Ortsgemeinde Farschweiler liegt, besteht noch baurechtlicher Bestandsschutz, der bei einem kompletten Neubau verfallen würde. Gefragt ist daher zunächst die Gemeinde Farschweiler, die für das Anwesen einen neuen Bebauungsplan aufstellen müsste. In Farschweiler steht man dem Projekt jedoch skeptisch gegenüber. Die Dritte Beigeordnete Marion Jonas in Vertretung für den in Kur weilenden Ortsbürgermeister Werner Schmitt: "Schließlich müsste die Gemeinde für die Kosten des Bebauungsplans aufkommen. Wie wäre das zu regeln? Bei einem Ortstermin im Januar war auch noch kein konkretes Konzept erkennbar. Und mit Gastronomie im Außenbereich ist Farschweiler bereits gut bestückt." Bei der Verbandsgemeinde Ruwer und bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg steht man dem Projekt jedoch aufgeschlossen gegenüber steht. Die Verwaltung wie auch die Trierer Investoren geben einem Ferienzentrum zwischen Herl und Lorscheid gute Chancen - zumal dort auch der geplante Radweg von Fell über Lorscheid, Herl und Osburg hinunter zum fast fertiggestellten Ruwer-Hochwald-Radweg vorbeiführen soll.Vielfältige Nutzung scheint möglich

Das Ferienzentrum soll nach Auskunft von Klaus Baasch einen Hotelbetrieb mit Gastronomie und Biergarten erhalten, verbunden mit einem Campingplatz, Wohnmobilstellplätzen, Liegewiesen, Sportanlagen und einem Kinderspielplatz. Das ursprünglich "Karlsmühle" genannte Anwesen, einst ein Mühlen- und Bäckereibetrieb, hatte seit den 60er-Jahren eine wechselhafte Geschichte unter wechselnden Eigentumsverhältnissen erlebt. Unter dem Kunstnamen "Klostermühle" diente das idyllisch gelegene und große Anwesen als Kurhaus und Hotel-Restaurant. Neue Besitzer kamen und gingen. Ab 1990 wurde der Bau noch eine Zeit lang als Übergangsheim für Übersiedler genutzt. Nach dem gescheiterten Versuch eines weiteren Käufers, dort eine Senioreneinrichtung zu schaffen, erwarb 2003 die Trierer GbR das Anwesen.

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